Mittwoch, 3. Juli 2024, 11:38
Website: Geographie und wirtschaftliche Bildung: gwb.schule.at
Kurs: Fachwissenschaftliches Seminar: Gemeinwohl und Gesellschaft - Goeke - WS 2023/24 (GW_M_FWSeminar_Gemeinwohl_Goeke_2023ws)
Glossar: Hausübung: Schlüsselbegriffe der Organisationstheorie und die Bedeutung von Organisationen für die Produktion des Gemeinwohls
P

Programme


Programme fassen Kriterien zusammen, auf Grundlage derer Entscheidungen getroffen werden müssen. Sie präzisieren die erlaubten und unerlaubten Handlungen innerhalb einer Organisation. In diesem Zusammenhang erfüllen Programme die Funktion, im Falle von Fehlern die Zurechenbarkeit von Schuld festzulegen und somit Vorwürfe innerhalb der Organisation zu machen (Kühl, 2011: 103).

 

Autor: Manuel Brandhuber

Programme

Programme legen laut Kühl (2011: 103) fest, was in einer Organisation getan werden darf und was nicht. Außerdem sollen Fehler damit zurechenbar gemacht werden. Es gibt zwei unterschiedliche Programmtypen (Kühl, 2011: 103-104): (1) Konditionalprogramme und (2) Zweckprogramme. (1) Konditionalprogramme legen fest, wie auf einen bestimmten Impuls reagiert wird („wenn“ - Bedingung einer Handlung zu „dann“ - Ausführung einer Entscheidung). Die Vorgehensweise ist genau festgelegt. Es handelt sich um eine Inputorientierung. (2) Zweckprogramme legen fest, welche Ziele oder Zwecke erreicht werden sollen. Die Wahl der Mittel ist dabei frei. Es handelt sich um eine Outputorientierung, welche eine gewisse „Elastizität“ erlaubt (105).

 

Autorin: Nicole Staudinger

 

 

Gemeinwohlbezug:

 In Bezug auf das Gemeinwohl, ist es denkbar, dass Konditionalprogramme und Zweckprogramme relevant sind. Konditionalprogramme bestimmen beispielsweise, ob eine Organisation gemeinnützig ist und somit die Gemeinnützigkeit gefördert werden kann.

 Die gemeinnützige Organisation selbst wird wahrscheinlich Zweckprogramme formulieren, welche festlegen, welche Ziele oder Zwecke erreicht werden sollen. Die genauen Mittel werden dabei von den Organisationsmitgliedern selbst gewählt und sollen den gewünschten Output ermöglichen.

 

Autorin: Nicole Staudinger

 

S

Scheinheiligkeit

Organisationen sind allgemein in der Zwickmühle zwischen ihrer internen Ziele (z.B. Produktion von Autos, dem erzielen eines möglichst guten Wahlergebnis oder einem anderen internen Entwicklungsziel) und dem von der Öffentlichkeit erwarteten/geforderten ethischen Werten. Die wahren Organisationsziele müssen also somit für die Öffentlichkeit schöngeschrieben werden, dies kann man auch als „Notwendigkeit der Heuchlerei und Scheinheiligkeit in jeder Organisation“ (Kühl, 2011, S 145) bezeichnet werden.

David Mayr-Stritzinger

Strategie

Ein Plan, der unter Berücksichtigung diverser Einflussfaktoren, der zum Erreichen eines Zieles verhelfen soll. Absprachen mit Expert*innen sowie Erfahrungswerten können für die Planung von Nutzen sein. (Kühl 2011: 130)

Autorin: Viktoria Amstler

Z

Zweck

Ein Zweck kann sich im gesellschaftlichen Kontext oder im Kontext von Organisationen abspielen. In der Politik wird der „Zweck“ gerne verwendet, um das „allgemeine Wohl“ zu fördern. Auf Organisationsebene handelt es sich bei einem Zweck um das Erzielen von Profiten oder um das Erfüllen von Bedürfnissen aus der Bevölkerung. Eine Organisation ohne Zweckgedanken würde sowohl für die eigene Mitglieder, als für Außenstehende irritierend wirken (Kühl, 2011: 18f). Der „Urzweck“ ist der Grund für die Existenz einer Organisation (Kühl, 2011: 23).

Autorin: Lena Panhuber