IP - Integrative Projekte - Überblick 2023/2024

Titel

Marseille/Frankreich

Ort/Land

Frankreich.

Anrechnung

GW B 6.1   Integratives Projekt / Projektexkursion

Aufwand

3 SSt. / 6 EC

Termin

LV-Typ
  Bitte mindestens 2 Fachdomänen   ankreuzen.

IP = Integriertes Projekt zwischen den Domänen …

o Naturwissenschaftliche Geographie           

o Wirtschaft

x Sozialwissenschaftliche Geographie            

o Geomedien

o Fachdidaktik GW

Institution, an der die Inskription der   LV erfolgt

Anmeldung für Studierende im Studium …. möglich.

X  Bachelor Lehramt GW   

o Master Fach

                                           x Bachelor Fach Geographie

Anzahl der Lehramtsstudierenden

Mindestens: 5                         Maximal:   20

LV-Leitung, LV-Mitwirkung
  Bitte Namen und   Heimatinstitution nennen.

Stefanie Hürtgen (PLUS)

Weitere Referenten /   Referentinnen
  Bitte Namen und   Heimatinstitution nennen.

Termin für Vorbesprechung

April, Mai und Juni 2024

Aktivitäten in der Vorbereitung für die Studierenden

Die Studierenden bereiten ein Thema selbständig vor, sie suchen eigenständig nach Ansprechpartnern und Interviewpartnern und entwickeln entsprechende Fragestellungen, die vor Ort zu vertiefen sind. Es wird auch Lektüre zu lesen geben.

Aktivitäten vor Ort

Wanderungen, Begegnungen, Interviews, Besichtigungen, eigenständige kleine Straßenbefragungen…

Outcome

Eine gut vorbereitete, reichhaltige gemeinsame Studienwoche.

Aktivitäten im Nachhinein

Evtl. Nachbesprechung und Poster

Geplante Kosten studierendenseitig

Beschreibung der LV
  (inkl. einer Darstellung der theoretischen und methodischen Ansätze)

Vielfachkrise, Labour Geography und Geographien sozialer Bewegungen am Beispiel Marseille

Die regionalgeographische Exkursion führt dieses Jahr nach Marseille, Frankreich. Thema ist die Vielfachkrise, die Studierenden bereiten die Exkursion aktiv mit vor.
Inhalt/Kontext: Der Begriff „Vielfachkrise“ bezeichnet sich überlappende und gegenseitig verstärkende Krisendimensionen des Gegenwartskapitalismus. Seit Jahrzehnten kennen wir beispielsweise die sog. „Überakkumulationskrise“, die sich in einem aufgeblähten Finanzsektor und aggressiven Anlagestrategien (in Wohnen, in „Natur“) zeigt. Hier verbindet sich also eine ökonomische mit einer sozialen Krise. Die soziale Krise wiederum macht sich beispielsweise an der wachsenden Prekarisierung und Informalisierung von Arbeit fest, aber auch an der Privatisierung und Verteuerung von sozialer Infrastruktur (beispielsweise im Bereich Wohnen mit entsprechenden Folgen). Oder auch an der Vernachlässigung sozialer Infrastruktur (z.B. öffentliche Mobilität, Zugang zu Kultur und Konsum auf dem Land). Soziale Infrastruktur hängt auch mit der sog. „Reproduktionskrise“ zusammen, über die die feministische Forschung seit Jahren spricht. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist der in vielen Ländern heruntergefahrene bzw. „ökonomisierte“ Bereich der Krankenhausversorgung und Pflege. Gerade die reproduktiven, versorgenden Arbeiten sind in der Gesellschaft enorm unter Druck. Sie werden einerseits oft (sehr) schlecht bezahlt (bzw. gleich ganz privat daheim erledigt) – oder aber sie sind andererseits von immer mehr Menschen nicht mehr leistbar, beispielsweise die Pflege Angehöriger. Eine bekannte „Lösung“ dieser Krise ist die verbreitet illegale Beschäftigung von migrantischen Pfleger*innen, typischerweise aus Mittelosteuropa. Und natürlich schwebt über allem die ökologische Krise, die sich an der gesamten Weise, wie wir gesellschaftlich arbeiten und leben festmacht. Faktisch ist es schwer auszuhalten, wenn man einmal anfängt darüber nachzudenken, unter welchen zerstörerischen Bedingungen die Dinge, die unser Leben ausmachen, hergestellt werden. (Beispielsweise der PC, an dem ich jetzt diesen Text tippe.)

Das Ziel der Exkursion ist es, sich diesen vielfältigen Krisen anzunähern, jeweils mit „Doppeltem Blick“ sowohl auf die Strukturen wie die sozialen Proteste.

Anmeldung / Vorerhebung

x  in PLUS-Online im März 2022

Neben der verbindlichen Teilnahme an der Vorbesprechung, der Einzahlung des ÖH-Beitrages für das laufende Semester des IPs, der persönlichen Inskription in PLUS-online und mit der geleisteten Anzahlung ist die Teilnahme fix. Fallweise müssen konkrete Vorkenntnisse nachgewiesen werden. Psychische und physische Belastbarkeit ist ggf. Voraussetzung.