Konkrete Umsetzung kooperativer Lernstrukturen im Sportunterricht

Hier möchte ich ein Beispiel vorstellen, wie man den Sportunterricht durch kooperative Lernstrukturen gestalten kann. Die Stunde fand im Bewegungsfeld "Laufen, Springen, Werfen" (Leichtathletik) statt. Ziel war es, dass die Kinder innerhalb von drei Unterrichtseinheiten die Technik des Hochsprungs erlernen und verbessern. Dabei war es zentral, dass alle Gruppenmitglieder ihre bestmögliche Leistung zeigen konnten.

1. Stunde: Zunächst wurden die Kinder in Expert:innengruppen (Anlauf, Absprung, Lattenüberquerung, Landung) eingeteilt. Jedes Kind arbeitete zunächst in Einzelarbeit an seinem jeweiligen Schritt des Hochsprungs (Think-Phase). Die Expert:innen notierten ihre wichtigsten Erkenntnisse und diskutierten diese anschließend in den Expert:innengruppen (z.B. alle Kinder zum Thema Lattenüberquerung). Sie ordneten ihre Ergebnisse ein, probierten sie praktisch aus und passten sie gegebenenfalls an. Während dieser Phase hatten die Kinder Freiräume hinsichtlich der Nutzung materieller Hilfen (z.B. Hütchen für den Anlauf) und der Strukturierung (Methode des Gruppenpuzzles).

2. Stunde: Danach kehrten die Kinder in ihre bereits zuvor gebildeten Stammgruppen zurück und erläuterten das in den Expert:innengruppen erarbeitete Wissen sowie die neuen Erkenntnisse. Diese wurden dann beim Üben der Hochsprungtechnik angewendet.

3. Stunde: In der dritten Unterrichtseinheit erhielten die Kinder erneut Zeit, um die Hochsprungtechnik zu üben, diesmal mit maximaler Freiheit. Ziel war es, dass jedes Kind eine Verbesserung seiner Hochsprungleistung erzielt. Abschließend wurde die Hochsprungleistung der einzelnen Schüler:innen gemessen. Die Gruppenleistung setzte sich aus der durchschnittlichen prozentualen Verbesserung der Mitglieder im Vergleich zur Vorleistung zusammen.

Zuletzt geändert: Mittwoch, 12. Juni 2024, 17:39