Ritual vor der Schularbeit
Über die letzten Jahre habe ich ein Ritual entwickelt, dass ich vor jeder Schularbeit in der Unterstufe durchführe.
Es beginnt damit, dass wir den "Körper wachklopfen". Ich sage die Körperpartien an und versuche das auch mit etwas Humor zu verbinden. Z.B. wecken wir die Schreibhand immer etwas fester auf als die andere. Wir klopfen und selbst auf die Schulter, dafür dass wir uns gut vorbereitet haben. Den Bauch, der noch das Frühstück verdauen muss, behandeln wir etwas sorgsamer und auch am Rücken klopfen wir mit den Fäusten nur vorsichtig. Dafür können wir Popo und Oberschenkel etwas kräftiger aufwecken, denn darauf müssen wir ja jetzt dann 50 min sitzen und dann strecken wir uns ganz hinunter und wecken auch die Zehen auf. Zuletzt klopfen wir ganz weich, nur mit den Fingerkuppen, auf den Kopf, wir wolle ja die mathematischen Formeln nicht durcheinanderwirbeln.
Um die beiden Gehirnhälften zu verbinden, machen wir die Simply-Strong-Übung der liegenden Acht. Dabei wird ein Arm nach vorne ausgestreckt und ein Daumen hochgehalten. Dann vollzieht man mit dem Arm die Form einer liegenden Acht, wobei man immer wieder die Körpermittellinie überquert und mit den Augen verfolgt man den Daumennagel. Man muss auch nicht so weit nach außen fahren, dass die Augen stecken bleiben, nur soll man immer wieder die Mitte kreuzen.
Als letzte Aufwärmübung atmen wir noch tief ein und heben dabei die Arme über den Kopf (Power Pose) und mit einem kräftigen Ausatmen lassen wir uns dann nach vorne fallen (Vorbeuge). Das machen wir dreimal, ich zeige die Übungen auch immer vor.
Ich teile dann die Schularbeit aus und wir besprechen die Aufgaben durch. Hier können Fragen zur Aufgabenstellung gestellt werden, während der Schularbeit beantworte ich keine Fragen mehr.
Bevor die Arbeitszeit startet, machen wir noch eine Fokusübung. Dabei sammeln wir Energie zwischen den Handflächen, indem wir sie fest aneinanderreiben und übertragen diese positive Energie dann über die Stirn oder die geschlossenen Augen. Dabei sollen sich die Schüler*innen in eine vergangenen Situation zurückversetzen, in der sie richtig stolz auf sich selbst waren und dieses Gefühl heraufbeschwören.
Mit diesem Gefühl des Stolzes beginnen wir dann die Arbeitszeit.