Thesen zum Wardenga-Artikel

 

Ute Wardenga (2002): Räume in der Geographie, Zu Raumbegriffen im Geographieunterricht.- In: Wissenschaftliche Nachrichten 120, 47-52,

 

Die Geographie hat im Medium Raum ihre Bestätigung gefunden. Die Betrachtungsweise des Raums ist aber seit der Gründung dieses Fachs ein Prozess, der sich im Laufe der Zeit entwickelt hat.

Meine erste These beschäftigt sich mit der Frage zum ersten Raumkonzept, dem Containerraum. Hierbei stellt sich aus meiner heutigen Sicht die Frage, inwieweit dieses Konzept im Unterricht noch einfließen soll? Wenn man hier davon ausgeht, dass man von einem abgeschlossenem Raum spricht der auf gewisse Spezifika untersucht wird, ist es fragwürdig ob dies noch „state of the art“ ist. In einer Welt die durch Globalisierung, Verbindungen und Netzwerke geprägt ist, ist ein Containerdenken, meiner Ansicht nach, nicht sinnvoll. Man muss begreifen, dass der Raum ein Wirkungsgefüge aus vielen verschiedenen Einflüssen ist.

Meine zweite These bezieht sich auf das zweite Raumkonzept, die Raumstrukturforschung. Hierbei spielt die zentrale Orte Theorie von Kristaller eine wichtige Rolle. Es wird die Distanz zu anderen Orten als zentraler Forschungsgegenstand angesehen. Dieses Konzept kann im Gegensatz zum Containerraum auch im heutigen Geographieunterricht einfließen. Man kann hier unteranderem Standortanalysen im wirtschaftlichen Zusammenhang generieren oder auch einen Bebauungsplan eines Gebietes untersuchen und eventuelle Verbesserungen herausarbeiten.

Meine dritte These bezieht sich auf das dritte Raumkonzept. Hierbei schreibt Wardenga, dass ausgegrenzte Raumeinheiten ein Ergebnis war durch spezifisches Vorgehen in Bezug auf bestimmte Sachverhalte. Weiter unten wird beschrieben, dass man alsbald schon eine neue Theorie entwickelt hat in der, der Mensch als Individuum betrachtet wird und nicht als ein völlig rational denkendes Wesen, welches immer das „Richtige“ tut.

Das derzeitig vorherrschende Konzept, das der Mensch sich den Raum selbst schafft und in so formt wie die Gesellschaft will, betrachte ich etwas differenziert. Natürlich schafft sich der Mensch sein Umland so wie er es braucht. Hier kann man sich auf Beispiele wie ganze Landstriche, die künstlich aufgeschüttet wurden um neue Gebiete zu erschließen. Jedoch besteht die Frage ob der Mensch im ruralen Gebiet zwar die Möglichkeiten besitzt Gebiete neu zu erschließen oder anderweitig zu nutzen, jedoch dies entweder durch institutionelle Vorschriften oder durch moralische Prägungen nicht tut.            

Zuletzt geändert: Montag, 31. Juli 2017, 21:05