Erhebungs-, Auswertungs- und Präsentationsmethoden für die VWA und einen handlungsorientierten GW-Unterricht
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Kartographische Auswertung von Luftbild, Satellitenbild und Karte
Inhaltsübersicht
1. Beschreibung der Methode [Bearbeiten]
3. Schnee von gestern? – Skitourismus in der Kritik [Bearbeiten]
4. Folgen des Massentourismus in den Alpen [Bearbeiten]
5. Risikobewertung der Stadt La Paz bezüglich Erdrutsche, Muren und Siedlungsgebiete (arm vs. reich). [Bearbeiten]
6. Kartenauswertekompetenz - Beispiel Neapel [Bearbeiten]
7. Schulwegsicherheit und Kartierung von Gefahrenstellen [Bearbeiten]
8. GIS - gestützte Standortanalyse für Photovoltaik-Anlagen [Bearbeiten]
9. Den eigenen Wurzeln auf der Spur [Bearbeiten]
10. Karten- und Luftbildinterpretation [Bearbeiten]
11. Kriminalitätskarten-Sinnvolle Visualisierung eines sozialen Problems oder Ideologieproduktion? [Bearbeiten]
12. Entwicklung mitteleuropäischer Städte - Stadtgenese als Ausgangspunkt heutiger Strukturen und Prozesse im urbanen Raum [Bearbeiten]
13. Gletscher im Einfluss des Klimawandels [Bearbeiten]
14. La Paz virtuell (Google Earth) [Bearbeiten]
15. Die Suche nach dem richtigen Kartennetzentwurf [Bearbeiten]
Beschreibung der Methode [Bearbeiten]
- Kartographische Auswertung besteht aus Beschreibung (was sieht man?), Analyse (anhand von Leitfragen) und Interpretation.
Beschreibung: S/S sollen in eigenen Worten aufzählen, was sie auf der Karte/ Luftbild/ Satellitenbild sehen; z.B.: Farben, Linien, Flächen, Größe.
Analyse:
- Bei Karten: S/S sollen Punkt- und Flächensignaturen, Höhenstufen als solche erkennen können.
- Bei Luftbild/ Satellitenbild: S/S sollen erkennen können, ob es sich um Gebirge, Wohngebiete, Ebenen handelt.
Interpretation (anhand von Beispielen):
- Bei Karten:
- S/S sollen anhand von Höhenstufen und Farbschattierungen auf Höhe der Berge/ Gebirge schließen können.
- S/S sollen anhand von Punktsignaturen erkennen können, ob es sich um Industrie-, Chemie-, Kohle/Bergbaugebiete oder Wohngebiete handelt.
- S/S sollen anhand von Punktsignaturen erkennen können, um welche Siedlungsformen (Gemeinde, Stadt, Markt, Dorf,…), Einwohnerzahlen es sich handelt.
- Bei Luftbildern/ Satellitenbildern/ Google Earth
- S/S können mittels Google Earth Daten ablesen (Entfernungen, Höhen,
- S/S können anhand von Luftbildern/ Satellitenbildern Landformen. (Siedlungen, Wälder, Anbauflächen), Transportwege, Bebauung erkennen und auf die Siedlungsdichte schließen.
Bergheim anno 1953
Bergheim anno 2010
Checkliste [Bearbeiten]
- Vorbereitung: Vermittlung der Kartenlesekompetenz, 2 Luftbilder aus verschiedenen Jahrzehnten, Beamer / Ausdrucke
- Durchführung: Beobachtung / Analyse / Interpretation im Rahmen eines Arbeitsblattes
- Nachbereitung: Ergebnissicherung in Form einer Gruppenpräsentation
Schnee von gestern? – Skitourismus in der Kritik [Bearbeiten]
Golay, D., 2006. Schnee von gestern? – Skitourismus in der Kritik. In: Geographie heute, 239, S. 11-14.
Unterricht zur Reiseerziehung für nachhaltigen Skitourismus und der Frage ob die Erholungslandschaften der Alpen noch zu retten sind?
Folgen des Massentourismus in den Alpen [Bearbeiten]
Massentourismus hat Abwanderung aus gewissen Bergregionen gebremst, Infrastruktur der Orte verbessert. Ökologische, ökonomische und soziale irreversible Veränderungen sind die Folge. Die Schüler soll eine wertorientierte Reiseerzeihung zur Entwicklung einer umwelt- und sozialverträglichen Tourismusentwicklung vermittelt werden an Hand der Nachhaltigkeitsdimensionen Ökonomie, Ökologie und Soziales. Der Projektunterricht wird in der Sekundarstufe 1 abgehalten. Man soll Haltungen gegenüber dem übermäßigen Skitourismus und Lösungsmöglichkeiten entwickeln. Der Verantwortung einer nachhaltigen Reiseerziehung soll nachgekommen werden.
Lernziele: Verkehrsmittelvergleich – Auto-Zug im Zuge der Anreise, baulicher Wandel touristisch aktiver Regionen, Landschaftspflege durch Landwirtschaft und die Rolle des Waldes sollen dabei im Visier der Schüler sein. Weiters sollen die Schüler mit Maßstabsangaben auf Bildern umgehen können, geographisch relevante Bilder entnommen und mit anderen Informationen kombiniert werden sowie die Auswirkungen der Bodenerosion einordnen können.
[bearbeitet von Kondert Martin]
HIEBER, U. & T. LENZ (2007): Bilder lesen lernen. Neue Impulse für den Aufbau einer geographischen Basiskompetenz. In: Geographie Heute 2007, 253, 2-11.
Hier geht es im Allgemeinen um die vertiefte Auseinandersetzung mit dem Medium Bild. Lernpsychologische Erkenntnisse bilden den Hintergrund für die Erstellung dieses Artikels. Neben dem sogenannten „Natürlichen Bildverstehen“ (=Wiedererkennen von Bildelementen) wird auch das „Indikatorische Bildverstehen“ (=gezieltes Entschlüsseln des Bildes) angesprochen. Außerdem werden die verschiedensten Funktionen eines Bildes beschrieben. Ansonsten sind Hinweise im Umgang mit Bildern speziell aus der Lehrkraftsperspektive vorhanden, welche teilweise für Schüler und Schülerinnen adaptiert werden können. Ein konkretes Beispiel zu Höhenstufen in den Alpen ist zusätzlich vorhanden.
Risikobewertung der Stadt La Paz bezüglich Erdrutsche, Muren und Siedlungsgebiete (arm vs. reich). [Bearbeiten]
Schmid, A. & Thierer, A.: La Paz virtuell. Mensch-Umwelt-Beziehungen mit Google Earth erkunden. In: Geographie heute 2010, 283, 26-28.
Kartenauswertekompetenz - Beispiel Neapel [Bearbeiten]
Durch die Förderung der Kartenauswertekompetenz sollen die SchülerInnen das Leben, die Chancen und Risiken an bestimmten Orten analysieren lernen. Dieser Artikel besteht aus einer Beschreibung der Kartenauswertekompetenz (Ludwigsburger Modell), der Förderung der Kartenauswertekompetenz und in weiterer Folge aus einem Unterrichtsbeispiel mit Arbeitsblättern (Finden von geeigneten Standorten für Schule, Wohnort, Weinbau und Weinverkauf).
Schuler, S. (2012). Welche Chancen und Risiken birgt das Leben am Golf von Neapel? In: Geographie und Schule 2012, 196, 28-42.
Schulwegsicherheit und Kartierung von Gefahrenstellen [Bearbeiten]
Im Artikel wird ein Projekt zum Thema „Schulwegsicherheit“ vorgestellt, indem SchülerInnen mit modernen, digitalen Geomedien wie etwa Scribble Maps, Google Maps oder Google Earth Punkte und Strecken auf einer digitalen Karte einzeichnen, die sie persönlich als gefährlich empfinden. Im Anschluss daran, soll das Ergebnis der Gemeinde oder Polizei weitergegeben werden. Diese sollen die aufgezeichneten potentiellen Gefahrenstellen überprüfen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Schulwegsicherheit vornehmen.
HASELGRÜBLER S., PFISTER M., SCHMIDT C. & TORDAI L. (2012): Projektbeispiel Schulwegsicherheit. In: GW-Unterricht 2012, 126, 88-94.
GIS - gestützte Standortanalyse für Photovoltaik-Anlagen [Bearbeiten]
Imke, M. & M. Ulrich (2009): GIS – gestützte Standortanalyse für Photovoltaik-Anlagen. Ein Unterrichtsvorschlag ohne Computer. In: Praxis Geographie 39, 2, 30-34.
In dieser ein- bis zweistündigen Unterrichtsstunde erarbeiten die Schüler/innen, mit Hilfe von Arbeitsblättern, die Standortfrage von Photovoltaikanlagen. Die Arbeitsblätter bestehen aus Fotoaufnahmen von geographischen Informationssystemen und sollen den ersten Kontakt, als Einstieg, mit diesem Medium herstellen ohne dabei einen PC zu benutzen. Dieses Thema bietet sich vor allem gemeinsam mit der Problematik des Klimawandels und der Frage nach alternativen Energiequellen an und kann aber der 11. Schulstufe durchgeführt werden. Um diese Problematik zu bearbeiten haben die Schüler/innen sechs Arbeitsblätter zu Verfügung welche von einem Teilbereich der Stadt die Standortvoraussetzungen, Solarenergiepotential, Häusergrundriss, Dachneigung und Dachexposition zeigen. Dabei haben sie die Aufgabe, in Einzel- oder Paararbeit, mit all diesen Informationen den besten Standort für Photovoltaik-Anlagen zu finden und sie anschließend der Klasse zu präsentieren. Auf diesem Weg lernen die Schüler/innen, neben dem Thema alternative Energien, wie ein GIS-Programm aufgebaut ist bzw. arbeitet. Für die Schüler/innen besteht auch die Möglichkeit, sich in ihrer Heimatgemeinde nach guten Standortbedingungen für Photovoltaikanlagen umzusehen und diese anschließend in einem GIS-Programm zu markieren.
[BISCHOF FRANZ]
Den eigenen Wurzeln auf der Spur [Bearbeiten]
Ulm, H. (2009): Den eigenen Wurzeln auf der Spur. Historische Kataster und Katasterkarten im Geographieunterricht. In: Praxis Geographie 39, 2, 48-49.
Historische Kataster und Katasterkarten finden vor allem in einem handlungsorientierten und fächerübergreifenden Unterricht ihren Platz. Dabei lernen die Schüler/innen diese Karten zu Analysieren und Interpretieren und werden dadurch mit dem Leben vor über Hundert Jahren konfrontiert. Auf diese Weise lernen sie unter anderem die damalige Siedlungsstruktur (wirtschaftlich, sozial und ökologisch-physiognomisch) kennen und können es mit der heutigen vergleichen. Um noch einen Schritt weiter zu gehen können die Schüler/innen am Beispiel der eigenen Gemeinde echte Forschung betreiben und verschiedene wissenschaftliche Methoden selbst austesten. Zu den Methoden zählen Recherchearbeiten, Transkriptionen der historischen Katasterunterlagen, Daten und Diagramme, Interpretation, Analyse, kartographische Darstellung der Katasterkarten, Kartierung im Gelände, erstellen von Texten sowie dreidimensionale Modellierung und Präsentation von Forschungsergebnissen. Diese Vielfalt an Methoden bietet eine gute Möglichkeit die individuellen Interessen und Fähigkeiten von Schüler/innen in Form einer Projektwoche zu wecken bzw. fördern und somit eine künftige Arbeit mit einzelnen Forschungsmethoden in der Praxis zu üben.
[BISCHOF FRANZ]
Karten- und Luftbildinterpretation [Bearbeiten]
PRANGER, I. & M. SEITZ (2004) Integrative Projektstudie (IPS) – projektorientierte Lehrerinnenausbildung. In GW-Unterricht 96, 17-26.
Der Artikel beschreibt, wie Lehramtsstudenten des Faches Geographie und Wirtschaftskunde in einer Lehrveranstaltung (LV) ein eigenes Projekt durchführen. Ziel der LV war, die Studierenden durch die eigenständige Durchführung eines Projektes mit dieser Methode vertraut zu machen („learning by doing“), da sie später selber im Unterricht Projekte mit ihren S/S durchführen müssen. Wichtig war den Studierenden die bei einem Projektunterricht zu vermittelten Soft-Skills einer Team- und Projektarbeit aufzuzeigen und diese auch während der Projektbearbeitung zu üben bzw. zu trainieren. Außerdem sollen die Studierenden durch die Durchführung eines eigenen Projektes sich in die Lage der Schüler/innen versetzen können und auch Probleme beim Ablauf eines Projektes selbst erleben. Ein wichtiger Punkt war, wie man seitens der Lehrenden die Motivation der Lernenden bei einem Projekt beeinflussen kann (z. B. Förderung durch Freiraum oder Reduzierung durch Einschränkung). Verfasst wurde der Artikel von den LV-Leitern der Lehrveranstaltung.
Das von den LV-Leitern vorgegebene Thema lautete: „Dokumentation, Analyse und Interpretation von nutzungsbedingten Landschaftsveränderungen in der Region Kaiserwinkl“, welches drei Tiroler Gemeinden (Kössen, Schwendt und Walchsee) umfasst. Ziel des Projektes ist es, die für die Region charakteristischen Veränderungen zu erfassen. Durch die Themenstellung war es für die Student/innen notwendig, verschiedene naturwissenschaftliche und sozialwissenschaftliche Methoden, die Integration von Inhalten der physischen Geographie (z.B. Geomorphologie) und der Humangeographie (Bevölkerung, Siedlung, Wirtschaft) anzuwenden. Folgende Elemente von geographischen Arbeitsmethoden wurden angewendet: Feldexkursion, Kartierungen, Karten- und Luftbildinterpretation sowie Befragungen und Interviews.
Aufgrund der Komplexität des Themas wurden Teilprojektgruppen mit jeweils drei bis vier Studierende gebildet wurden, welche sich nach den Hauptakteuren der nutzungsbedingten Landschaftsveränderung gliederten (Landwirtschaft, Sommertourismus, Wintertourismus, Verkehr und Siedlung sowie Raumplanung und Naturschutz). Die Umsetzung des Projekts erfolgte Großteils bei vier hintereinanderliegenden Forschungstagen in der Region Kaiserwinkl.
Ergebnis des Projektes war eine starke Tertiärisierung der Wirtschaft, hauptsächlich durch eine Forcierung des Sommertourismus (in der Region gibt es kaum Wintertourismus aufgrund der niedrigen Seehöhe und der unmittelbaren Konkurrenz z.B. Kitzbühel). Regulierend greifen einzelne Naturschutzbestimmungen ein, um einen unverhältnismäßigen Ausbau zu vermeiden. Darüber hinaus wurde es von den Akteuren dieser Region als wichtig erachtet, dass das für den Tourismus wichtige und attraktive Landschaftsbild erhalten bleibt (z.B. Pflege Landschaftsbild durch die Landwirte), welches bei der überörtlichen Raumplanung berücksichtigt wird. Hier konnte beobachtet werden, dass es in der Landschaft kaum Brache gibt, Grünlandwirtschaft vorherrscht, es Aufforstungsmaßnahmen für aufgelassene Schigebiete gibt, die Zersiedelung eingedämmt wird, kompakte und lebendige Dorfkerne gefördert werden und es einen starken Ausbau für (sommer)touristische Infrastruktur (z.B. Golfplätze oder Sanierung Walchseeufer) gibt.
[RONNY RAAB]
Kriminalitätskarten-Sinnvolle Visualisierung eines sozialen Problems oder Ideologieproduktion? [Bearbeiten]
Belina B., (2010): Kriminalitätskarten-Sinnvolle Visualisierung eines sozialen Problems oder Ideologieproduktion?. In: GW-Unterricht, Nr.118/2010, S.5-25
Dieser Artikel handelt von den aus den USA kommend, Kriminalitätskartierungen die auch in Deutschland immer beliebter werden. Dabei diskutiert der Autor die These, dass die steigende Beliebtheit dieser Karten von den spezifischen ideologischen Leistungen dieser Technologie herrührt und die Kriminalpolitik immer mehr auf Strafe und Ausschluss setzt. Jedoch basieren diese Kriminalkarten auf einer fraglichen Abstraktion der Kriminalität. Durch die Visualisierung kommt es zu einer Reifikation und somit auch einer Entsozialisierung der Kriminalität.
Ziel des Autors ist es, seine These zu belegen und somit einen Beitrag zur Förderung der Kartenleskompetenz zu tragen. Die Herstellung von Karten basiert auf Abstraktion und Generalisierung. Dabei wird vergrößert, vereinfacht, verdrängt, zusammengefasst, ausgewählt, bewertet und klassifiziert. Was dabei verändert wird, hängt hauptsächlich von dem Phänomen ab, das dargestellt wird. Dies sollte man bei der Arbeit mit Karten immer im Hinterkopf behalten. Da bei fertigen Karten der Abstraktionsprozess nicht mehr sichtbar ist besteht bei manchen Phänomenen die Gefahr der Verdinglichung. Die „Macht der Karten“ liegt also in den Perspektiven die sie anwenden. Genau dies wird von Politikern und den Medien ausgenutzt.
[FLORIAN FRIEDL]
Entwicklung mitteleuropäischer Städte - Stadtgenese als Ausgangspunkt heutiger Strukturen und Prozesse im urbanen Raum [Bearbeiten]
KREUS, A. (2011): Entwicklung mitteleuropäischer Städte: Stadtgenese als Ausgangspunkt heutiger Strukturen und Prozesse im urbanen Raum. In Geographie und Schule 2011, 189. 27-30.
Der Artikel beschäftigt sich mit dem Thema Stadtentwicklung. Im Lehrplan sind verschiedene stadtgeographische Themen enthalten. Das Thema der Städte hat im Geographie Unterricht besondere Bedeutung, da „in hoch entwickelten Staaten wie Deutschland über 80% der Menschen in Städten leben“ (KREUS 2011: 27). Im Artikel wird die jetzige Zeit als auch „Jahrtausend der Städte“ (KREUS 2011: 27) bezeichnet. Es wird ausgeführt, dass zum Verständnis der heutigen Städte und weiteren Stadtplanungen die bisherige Entwicklung von Bedeutung ist.
Der Artikel beschäftigt sich mit dem Beispiel Koblenz, da es „Teilräume der vier bedeutenden Entwicklungsphasen (KREUS 2011: 27) enthält. Es sind für eine Unterrichtseinheit Materialen zusammengestellt, die als Arbeitsaufgabe oder Test verwendet werden können. Ziel dieser Aufgaben ist es, die unterschiedlichen Stadtteile zu erkennen und die Stadtentwicklung nachzuvollziehen.
[CHRISTINE HINTERMAIER]
Gletscher im Einfluss des Klimawandels [Bearbeiten]
Michel, Ulrich (2010): Gletscher im Einfluss des Klimawandels. Nutzung der Satellitenfernerkundung zur Darstellung des Gletscherrückganges am Beispiel des Großglockners. In: Praxis Geographie 2010, 40, 8, S. 29-31.
Im Artikel von Michel wird die Nutzung der Satellitenfernerkundung zur Darstellung des Gletscherrückgangs am Beispiel des Großglockners thematisiert. Es wird ein Unterrichtsbeispiel vorgestellt, das den Klimawandel anhand des deutlichen Rückganges eines Alpengletschers sichtbar macht. Neben diesem Erkenntnisgewinn werden den Schüler/innen gleichzeitig die Vorteile und Funktionsweisen der Fernerkundung nahe gebracht.
Bei diesem Thema kann man als Methode den Vergleich von Satellitenbildern verwenden. Wie hat sich der Gletscher in den letzten Jahren verändert? Auch kann man generell den Aspekt „Klimawandel“ in die Arbeit einbauen und eventuell vergleiche zu anderen Gletschern herstellen. Der/die Schüler/in kann der Frage nachgehen, welche Auswirkungen dieser Rückgang auf Mensch, Tier und Umwelt hat – zum Beispiel auf allen drei Ebenen der Nachhaltigkeit (ökonomisch, sozial, ökologisch). Eine zusätzliche Methode könnte der Besuch einer Wetterwarte sein, wo man sich Informationen von Experten holen kann.
[ARLHOFER ANJA]
La Paz virtuell (Google Earth) [Bearbeiten]
Schmid, A. & Thierer, A.: La Paz virtuell. Mensch-Umwelt-Beziehungen mit Google Earth erkunden. In: Geographie heute 2010, 283, 26-28.
La Paz (bedeutendste Stadt Boliviens) ist der höchst gelegene Regierungssitz der Erde. Eingeschnitten in die umgebende Hochebene des Altiplano erstreckt sich der der besiedelte Talkessel auf einer Höhenlage von 3000- 4200 m. Westlich von La Paz entstand die noch größere Stadt El Alto. El Alto hat 920000 Einwohner; La Paz 840000. Obwohl El Alto eine eigene Kommune bildet, erkennt man Verknüpfungen, wie zum Beispiel den Pendlerverkehr.
Durch die Talform von La Paz steigt das Risiko von Erdrutschen und Muren. 75% der Stadt gelten als geologisch instabil und 40% sind sogar unbewohnbar. 35% sind eher ungünstig zu besiedeln.
Die arme Bevölkerungsschicht kann sich meist nur diese sehr gefährlichen Standorte leisten. Erschwerend kommt noch hinzu, dass sie auch keine finanziellen Mittel hat, sich vor diesen Naturrisiken zu schützen.
Die reichere Schicht bewohnt meist die tiefer gelegenen Orte La Pazs. (oft auch Gated Communities). Obwohl auch hier ein gewisses, wenn auch geringeres, Risiko eines Erdrutsches besteht, hat dies keine so schwerwiegenden Auswirkungen, da Straßen und Häuser gesichert oder sogar Dämme gebaut werden.
SchülerInnen können dieses Bild gut auf Google Earth nachvollziehen. Mit Hilfe der Relieffunktion können sie Mensch-Umwelt-Beziehungen in den Steilhanglagen erfassen und in weiterer Folge die sozial-räumliche Differenzierung von Städten in Entwicklungsländer erklären.
[CORNELIA PRÜSER]
Die Suche nach dem richtigen Kartennetzentwurf [Bearbeiten]
Heinrich, K. (2013): Die Suche nach dem ,,richtigen“ Kartennetzentwurf. In: Friedrich, C./ K. Heinrich/T. Jekel/L. Keller/A. Koller/G. K. Lieb & H. Pichler (Hrsg.) (1/2013): GW- Unterricht. Eine Zeitschrift des Forums GW – Verein für Geographie und Wirtschaftserziehung. 129. Graz/Innsbruck/Linz/Salzburg/Wien. Forum GW. 48-53.
Kati Heinrichs Beitrag ,,Die Suche nach dem ,,richtigen“ Kartennetzentwurf widmet sich der Thematik, welche kartographischen Darstellungen in der Unterrichtspraxis eingesetzt werden können, wie man die Problematik kartographischer Darstellungen den SchülerInnen näher bringt und schließlich wie man mit kartographischen Darstellungen kundig umgeht und was man aus ihnen herauslesen kann.
Genauer geht sie auf die Punkte ein:
- Wie die Erde auf ein Blatt Papier kommt
- Wie die Wahl des Kartennetzentwurfs die Welt verändert
- Kartenmaterial und Impulsfragen für den Unterricht
- Hier werden für den Unterricht anwendbare Internetlinks vorgestellt mit Themen wie: ,,die wahre größe Afrikas“, ,,das Zentrum der Welt“ etc.
Fazit: Gute Beispiele um einen konstruktivistischen Umgang mit kartographischen Darstellungen zu fördern.
[ANDREAS MAYERDORFER]