Grenztheorien im Vergleich (bis 14. Mai zu bearbeiten)
Aufgabe
Lesen Sie die Texte und schauen Sie sich eventuell auch die Videos an. Beginnen Sie anschließend, die Ansätze untereinander systematisch zu vergleichen. Wenden Sie sich dann der Wikitabelle zu und beginnen Sie mit dem Füllen der Felder. Da alle an der gleichen Tabelle wirken, genügt es, wenn Sie sich ausgewählten Feldern besonders widmen. Überlegen Sie unbedingt auch, ob Sie bestehende Einträge ändern, um sie zu verbessern. Vermeiden Sie es auch, das Gleiche mit anderen Worten zu formulieren. Suchen Sie bei gravierenden Änderungen eventuell den Kontakt zum/zur Erstautor:in. Bei Bedarf können Sie auch Kriterien (Spalten) hinzufügen oder Spaltenüberschriften zu ändern. Die Tabelle besprechen wir zu Beginn der Sitzung am 5. Juni. Bitte bedenken Sie, dass ich Ihre Änderungen sehen kann und Sie im Zweifel zu einzelnen Einträgen frage.
Schließen Sie Ihre Arbeiten spätestens am 14. Mai ab.
Grenztheorien im Vergleich
Auslöser der Sorgen und Anlass zum Verfassen des Textes |
Welche Dynamiken sind am Werk? |
Welche Faktoren sind limitiert? |
Auf welcher räumlichen Ebene spielen die Prozesse? |
Wer sind die entscheidenden Akteur:innen? |
Welche Handlungsoptionen liegen vor? |
Welchen Wahrheitsgehalt hat die Theorie in der Rückschau? |
Stärken und/oder Schwächen der Theorie |
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Robert Thomas Malthus (1789) „Bevölkerungsfalle“ |
Der Bevölkerungswachstum verläuft schneller als die Steigerung der Nahrungsmittelproduktion. Die begrenzte Verfügbarkeit von Ressourcen, insbesondere von Nahrungsmitteln, kann zu sozialen und ökonomischen Krisen führen. --> Zitat:"Immer mehr Mäuler stopfen zu müssen, bedeutet eine erhebliche Belastung für die Gesellschaft." Der Autor beschreibt seine Bedenken / Sorgen, dass die Nahrungsmittelproduktion, die linear zunimmt, zu wenig ist, für die exponentiell wachsende Bevölkerung. |
Exponentielles Bevölkerungswachstum, das nicht mit dem linearen Wachstum der Nahrungsmittelproduktion Schritt halten kann. Dies führt zu einer Malthusianischen Falle, in der die Bevölkerung schneller wächst als die verfügbaren Ressourcen, was zu sozialen und wirtschaftlichen Krisen führt. Hebung des Bildungsniveaus --> Reduzierung der Geburtenrate Zitat: " Eine verarmte und geschwächte Bevölkerung werde durch Seuchen und Hungersnöte reduziert, bis ihr erneut ausreichend Nahrungsmittel zur Verfügung stünden. Kaum geht es den Menschen jedoch besser, führt ihr Fortpflanzungstrieb wieder zu einem Geburtenüberschuß, und der Zyklus beginnt von neuem." |
Begrenzte Ressourcen: Land, Wasser und Nahrungsmittel(-produktion) Technologie: Der Stand der Technik in der Landwirtschaft bestimmt die Effizienz der Nahrungsmittelproduktion. Begrenzte technologische Möglichkeiten können die Steigerung der Erträge erschweren. Soziales: Bildungsniveau, Verhütungsmittel Malthus argumentiert, dass die Nahrungsmittelproduktion nur in einem linearen Verhältnis zunehmen kann, während sich die Bevölkerungszahl in 25 Jahren verdoppelt.
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Malthus stützt seine Theorien auf Beobachtungen in England, er betrachtete es aber als globales Phänomen. Gesellschaftliche Ebene: Die Diskussionen und Ideen von Philosophen und Ökonomen wie Malthus, Rousseau, Hume, Ricardo, Marx und Keynes drehen sich um soziale und wirtschaftliche Fragen, insbesondere um die Bevölkerungsentwicklung, Nahrungsmittelproduktion, soziale Klassen und politische Machtstrukturen. Geografische Ebene: Der Text erwähnt verschiedene geografische Orte wie England, Surrey, Cambridge und verschiedene Entwicklungsländer. Diese Orte dienen als Kulisse für die Diskussionen über die Bevölkerungsentwicklung und die Anwendung von Malthus' Ideen in unterschiedlichen Kontexten. |
Individuen, Familien und Regierung, letztere können durch politische Maßnahmen das Bevölkerungswachstum beeinflussen. -> die Gesellschaft als Ganzes, die Bevölkerung und die Nahrungsmittelproduktion Die Armen und die Bevölkerung in Entwicklungsländern: Ihre Lebensumstände und die Anwendung von Malthus' Ideen auf ihre Situation werden diskutiert. Die Empfehlungen von Malthus bezüglich Empfängnisverhütung und Bildung werden als mögliche Lösungen für die Bevölkerungsfalle in Entwicklungsländern angesehen. Wissenschaft --> technischer Fortschritt |
Malthus sah begrenzte Handlungsoptionen. Er befürwortete die Hebung des allgemeinen Bildungsstandes als Beitrag zur Reduzierung der Geburtenrate, Enthaltsamkeit, kleinere Familien als freiwillige Maßnahmen zur Eindämmung des Bevölkerungswachstums. Er argumentiert, dass eine Erhöhung des Bildungsniveaus, insbesondere in den unteren Schichten der Gesellschaft, dazu beitragen kann, die Geburtenrate zu senken. |
Malthus wurde für seine pessimistische Sicht kritisiert, weil er technologische Fortschritte in der Landwirtschaft, die eine Steigerung der Ressourcenproduktion ermöglichten, nicht vorhersah. Seine Theorie hat sich in Bezug auf moderne Entwicklung als übermäßig vereinfacht erwiesen.
Für viele Entwicklungsländer jedoch aktuell zutreffend |
Stärken: Anregung zur Diskussion über die Beziehung zwischen Bevölkerungswachstum und Ressourcenverfügbarkeit.
Anwendbarkeit in Entwicklungsländern heute
Schwächen: Unterschätzung des menschlichen Erfindungsreichtums. Steigendes Einkommen von Industrieländern nach dem 2.WK und zunehmende Produktivität in der Landwirtschaft Der Vorschlag, die Geburtenrate durch freiwillige Geburtenkontrolle zu regulieren "moralisches Verhalten", scheint ein schwaches Instrument darzustellen
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Club of Rome (1972) „Grenzen des Wachstums“ |
Drohende Wachstumsgrenze: Das Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum auf einem begrenzten Planeten mit begrenzten Ressourcen kann nicht unbegrenzt fortgesetzt werden. Die zunehmende Umweltverschmutzung, der Ressourcenverbrauch und das Bevölkerungswachstum bedrohen die langfristige Nachhaltigkeit und führen zu ökologischen und sozialen Krisen. |
Es wird nach dem Konzept des exponentiellen Wachstums der Weltbevölkerung und der wirtschaftlichen Aktivität im Kontext begrenzter Ressourcen (z.B.: Nahrungsmittelproduktion), vorgegangen. Dies führt zu einem Kollaps der Umwelt und der sozialen Strukturen, wenn die Grenzen des Wachstums erreicht sind. Die "Studie" zeigt, wie die Dynamik der Menschheit die begrenzten Ressourcen des Planeten überstrapaziert und zu ökologischen und sozialen Krisen führt. Die wirtschaftlichen und soziale Auswirkungen des Wachstums sind nicht gleichmäßig verteilt und die Kluft zwischen Arm und Reich kann sich weiter vertiefen. Maßnahmen müssen dagegen bzw. zur Verbesserung ergriffen werden. |
Rohstoffreserven: Nahrungsmittelproduktion: Umweltverschmutzung/ Bevölkerungswachstum: Abhängig von der Geburten- und Sterberate. Faktoren wie die Nahrungsmittelproduktion können das Bevölkerungswachstum limitieren. |
Die Prozesse im Text betreffen verschiedene räumliche Ebenen: Auf globaler Ebene analysieren die Wissenschaftler am Massachusetts Institute of Technology (MIT) globale Trends wie Bevölkerungswachstum, Rohstoffverbrauch und Umweltverschmutzung. Regionale Auswirkungen: beispielsweise ist die Verfügbarkeit von Ackerland und Trinkwasser in bestimmten Regionen begrenzt und kann zu Konflikten führen. Dies kann in verschiedenen Regionen der Welt unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Schließlich sind die Auswirkungen dieser globalen und regionalen Prozesse auch auf lokaler Ebene spürbar, da lokale Gemeinschaften möglicherweise von Ressourcenknappheit, Umweltverschmutzung und sozialer Ungleichheit betroffen sind und sich dem anpassen müssen.
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Wissenschaftler, Regierungen, Internationale Organisationen, Industrien sowie Einzelpersonen, Politiker:innen, Nichtregierungsorganisationen Zivilgesellschaft Club of Rome --> informeller Zusammenschluss von Wissenschaftlern, Industriellen, Wirtschaftlern und Humanisten (1968 gegründet) |
Es gibt genügend Grundlagen, dass der Mensch die Intelligenz, Erfindungsgabe und Anpassungsfähigkeit besitzt um folgende Maßnahmen umsetzen zu können: Die Notwendigkeit, die Geburtenrate an die Sterberate anzupassen, wird als eine der Maßnahmen zur Bewältigung der limitierenden Faktoren vorgeschlagen. Zudem sollen der Rohstoffverbrauch und die Umweltverschmutzung gesenkt werden und zwar schnell. Je eher der Gleichgewichtszustand hergestellt wird, desto größer sind die Chancen, dass man ihn auch erreicht. Maßnahmen die ergriffen werden, wenn sich schädliche Wirkungen zeigen, kommen viel zu spät (Drohender Kollaps). Einfrieren der industriellen Produktion auf den Stand von 1975, um den Ressourcenverbrauch zu kontrollieren und Umweltbelastungen zu reduzieren. |
Prognosen über die Auswirkungen von unkontrolliertem Wachstum waren sehr präzise. Idee, das unbegrenztes Wachstum nicht nachhaltig ist, relevant und anerkannt. Wissenschaftler sind sich einig darüber, dass bei der Theorie viele Faktoren außer Acht gelassen wurden (z.B.: Preismechanismus, Bürgerbewegungen), dennoch herrscht vor allem in den Entwicklungsländern eine katastrophale Situation --> riesige Lücke zwischen Arm und Reich |
Stärken: Betonung der Endlichkeit von Ressourcen und den potenziellen Auswirkungen exponentiellen Wachstums Anstoß für weitere Forschung und Diskussion geschaffen Hat einen Anreiz geschaffen sich mit den Fragen der Nachhaltigkeit und des Ressourcenmanagements zu beschäftigen und nach Lösungen zu suchen Schwächen: Vernachlässigung bestimmter Faktoren wie z.B.: der Preismechanismus, Bürgerbewegungen und die zukünftige Entwicklung technischer Innovationen Soziale und politische Veränderungen wurden nicht berücksichtigt, die ebenfalls einen Einfluss auf die Entwicklung haben können. |
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Planetary Boundaries (2015) |
Wachsende Erkenntnis, dass menschliche Aktivitäten das Erdsystem in einer Weise verändern, die das Klima destabilisieren und die langfristige Tragfähigkeit der Erde gefährden könnte, sodass ein dringender Bedarf an einem neuen Denkmuster besteht, das Erdsystem und die kontinuierliche Entwicklung in einem widerstandsfähigen und anpassungsfähigen Zustand miteinander zu verbinden. Das mögliche Übersteigen der Belastungsgrenzen der Erde könnte dazu führen, dass der Planet für die Menschheit nicht mehr lebensfreundlich ist. Indem man frühe Warnzeichen entwickelt, ist es absehbarer, dass/wenn eine Belastungsgrenze erreicht ist. Gesellschaft kann (noch) etwas tun. |
Komplexe Wechselwirkungen zwischen menschlichem Handeln und natürlichen Systemen, wie z.B. die Emission von Treibhausgasen, Verlust der Biodiversität, Veränderungen im Stickstoff- und Phosphorkreislauf und Landnutzungsveränderungen. vor allem anthropogene Aktivitäten gefährden das Funktionieren des Erdsystems (=Verringerung seiner Stabilität und Widerstandsfähigkeit) --> Klimawandel
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Die Konzentration von Ozon in der Stratosphäre. Vor allem über der Antarktis entstand vor geraumer Zeit ein gewaltiges Ozonloch, welches aufgrund anthropogener Maßnahmen jedoch wieder im Rückgang ist. Ohne eine ausreichende Ozonschicht in der Atmosphäre (genauer gesagt in der Stratosphäre) wäre es auf Dauer nicht möglich, auf der Erde zu leben. Das Risiko für Hautkrebs würde rasant steigen. Die Ozonschicht filtert die schädliche UV-C-Strahlung fast völlig und schwächt die UV-B-Strahlung. Würde dies nicht der Fall sein würden sämtliche Lebewesen erblinden. Veränderung der Biodiversität und Artenverlust Verbrauch von Süßwasser (97,5% des Wassers auf der Erde ist Salzwasser. 2,5% dagegen sind hingegen Süßwasser. Dabei muss man aber noch eine Linie ziehen. Nicht jedes Süßwasser ist gleich Trinkwasser, was nur circa 1% des Wassers ist. Und dieser eine Prozent ist sehr ungleich verteilt.) Belastung der der Atmosphäre durch Aerosole Veränderung des Landnutzungsmusters - Waldbestand |
Die Prozesse finden auf globaler Ebene statt und ihre Auswirkungen sind planetar. Früher oft regionale und lokale Ebene, da verschiedene Gesellschaften/Länder unterschiedlich auf Umweltprobleme reagierten und auch unterschiedlich stark davon betroffen waren. Heute: globale Ebene, da z.B. Klimawandel das gesamte Erdsystem betrifft (allerdings natürlich trotzdem regionale Unterschiede in Betroffenheit und Bewältigung) |
Wissenschaftler, weltweite Regierungen, internationale Organisationen, Unternehmen und die Zivilgesellschaft. |
Begrenzung des Klimawandels durch Reduzierung der Treibhausgasemissionen, nachhaltiges Management von Nährstoffkreisläufen, Reduzierung von Landnutzungsänderungen sowie die Entwicklung von Technologien, die die nachhaltige Nutzung natürliche Ressourcen fördern. Stabilisierung des Klimasystems durch beispielsweise nachhaltige Forstwirtschaft und stabile Meeresökosysteme verstärkter Fokus auf "Green Chemistry" und Chemikalien vor Gebrauch auf Umweltverträglichkeit testen Lernen aus früheren Fehlern Investition in die Wissenschaft
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In der Rückschau kann man sagen, dass die Theorie dazu beigetragen hat, das Bewusstsein für die gefährdete Natur des Erdsystems zu schärfen. Einige der Grenzen, die behandelt wurden, wie beispielsweise der Klimawandel und der Verlust der biologischen Vielfalt sind mittlerweile gut erforscht und als globale Herausforderungen anerkannt. |
Stärken: Schwächen: -Schwächen bzw. Herausforderungen entstehen zum einen auch durch die Komplexität des Erdsystems, welche die genaue Vorhersage aller Interaktionen und Rückkoppelungen zwischen verschiedenen biophysikalischen Prozessen erschwert. Unsicherheiten in wissenschaftlichen Daten und Modelle verstärken diese Problematik, was die Festlegung präziser Schwellenwerte beeinträchtigt. -Zweitens ist die politische und wirtschaftliche Umsetzung der Theorie herausfordernd, da sie große Veränderungen erfordert, die oft im Widerspruch zu kurzfristigen ökonomischen Interessen stehen. Internationale Kooperation ist notwendig, gestaltet sich jedoch schwierig aufgrund unterschiedlicher nationaler Prioritäten und Kapazitäten. -Zudem wirft die Theorie Fragen der sozialen Gerechtigkeit und gerechten Ressourcenverteilung auf, die in der politischen Umsetzung berücksichtigt werden muss, um globale Akzeptanz zu erreichen. |