Vergleichstabelle

Vergleichskriterien und Vergleiche [Bearbeiten]

 

Migration/Kriterium
Epoche
Gesellschaftsform
Tätigkeit
Migrationsgründe
Migrationsmotive
Herkünfte
Ziele
Räumliche Ordnung
Zeitliche Ordnung
Rolle der Politik
Verdienst
Handwerker in Wien
 19.Jahrhundert Je nachdem, wie gut sie ihre Tätigkeit ausübten konnten sie auch zu der besser verdienenden Gesselschaftsschicht gehören. Oft waren solche Berufgruppen aber auch ihren Adels Leuten unterlegen und mussten mit ihnen mitreisen 

 handwerkliche Spezialisierung in div. Segmenten des Arbeitsmarktes

Handwerksgesellen konnten im deutschsprachigen Europa nur dann Meister werden und eine Familie gründen, wenn sie eine Gesellenwanderung zwischen 3 und 5 Jahren absolviert haben  wenn ihre Arbeit an ihrem Wohnort nicht zu erlernen ist oder keine Käufer findet mussten sie auswandern. Oft mussten solche Berufsgruppen auch mit dem Adel mitreisen.

Einwohner aus Mähren und Böhmen

Italien

Meister nutzten den Wanderzwang, um Beschäftigung der Gesellen möglichst flexibel zu halten. Setzten sich meist dort nieder, wo ihre Arbeit besonders nachgefragt wird. Gibt es an ihrem Arbeitsort keine Nachfrage mehr, so ziehen sie weiter  18. und 19. Jahrhundert  

 n.A.; zogen jedoch in Gebiete mit besseren Verdienst-Level

Wanderarbeiter
 Wachstumsphase nach dem 30-jährigen Krieg  Die Mehrheitsgesellschaft grenzte sie aus.  Um die Familie besser zu ernähren, gaben die Wanderarbeiter ihr Handwerk frühzeitig an ihre minderjährigen Söhne weiter. Im Einzelfall schlossen sich ihnen Aussteiger aus der ortsansässigen Unterschicht an.

 Als "Kiepenträger"wurden Leinen verkauft

Saisonarbeit

bessere Verdienstmöglichkeiten an verschiedensten Orten; Menschen migrierten in die Orte, wo ihr Wissen/Handwerk benötigt wird; Saisonarbeit  Viele Menschen, die der untersten gesellschaftlichen Schicht angehörten, verließen ihre wirtschaftlich schwache Heimatregion und zogen aus Arbeitsgründen in "stärkere" Regionen.  aus den Leinenregionen Westfalens

 Bessere Lebensbedingungen, vor allem bessere finanzielle Absicherung 

Sie planten, einige Jahre später mit ihren Ersparnissen in die Heimat zurückzugehen.

Von Leinenregionen Westfalens in die Niederlande  saisonal   vorwiegend im Tecklenburger Land und im nördlichen Münsterland konnte durch diesen Verkauf ein Wohlstand aufgebaut werden
Töddensystem

 17. Jhd.

18. Jhd.

 "Gesellschaft von Migranten" - Menschen reisten in umliegende Gebiete um Handel zu treiben. Produktion/Kauf von Waren &  Wanderhandel  Starkes Wachstum der klein- und unterbäuerlichen Schichten verschärfte Mangel an zureichenden Erwerbsgrundlagen am Land. In der eigenen Heimat war es aufgrund von limitierten landwirtschaftlichen Flächen oft schwer, den Lebensunterhalt zu verdienen. Motiv für den Töddenhandel war somit das einnehmen von Geld außerhalb des Heimatorts.

Grafschaft Lingen, Kirchspiel Hopsten

Heute gehört dieses Gebiet zum Grenzraum von  Niedersachsen & Nordrhein-Westfalen

 Zielgebiete waren nahezu alle umliegenden Gebiete, Skandinavien, nordwest- und nordostdeutsche Territorien, Baltikum, Nord- und Ostseegebiet bis zu den Mittelgebirgen

Manche Wanderhändler reisten nur in das nächste Dorf und konnten jeden Tag nachhause kommen. Andere legten sehr große Distanzen zurück.

Es war nicht unüblich, dass  Töddenhändler über Landesgrenzen reisten. Manche legten dabei über 500 km zurück.

     
politische Migration
20. Jhd.    Anhänger der SDAPÖ und NS Partei in Ö

Staat verbot SDAPÖ und NS Partei

politische Meinungsfreiheit erlangen, Ausleben einer Ideologie, persönliche Werte   Österreich Ausleben ihrer Ideologie   Emigrierten in die Sowjetunion und nach Deutschland

während Austrofaschismus (1933-1938)

Regierung verbot die Parteien

 
Gastarbeiter
 Seit dem 20. Jhd.    Asylsuchende und Kriegsflüchtlinge  Suche nach Arbeit (wenn auch schlecht bezahlt und niedrig angesehen)  Sie bekamen in ihrer Heimat keine Arbeit und suchten daher außerhalb ihres Landes  ehemalige Sowjetunion, seit der Osterweiterung der EU auch aus der Türkei und dem ehemaligen Jugoslawien  Ein großer Teil des Einkommens soll nach Hause geschickt oder gespart werden, um im Heimatland später eine bessere Existenz aufbauen zu können.  Gastarbeiterrouten  entsprechen heute weitgehend den Europastraßen. Seit den 1960erJahren bis heute   systematisches Anwerben von Arbeitern aus dem Ausland; Anwerbeabkommen  Viele Gastarbeiter blieben mit ihren Familien und Nachkommen in Deutschland/Österreich. Viele Nachkommen sind nicht mehr Gastarbeiter*innen sondern haben bemerkenswerte Karrieren in allen Bereichen von Kultur, Wirtschaft bis hin zu Politik zurückgelegt.
Migration in Landwirtschaft
 seit 16. Jhdt bis19. Jhdt.  Leibeigenschaft

 Saisonarbeit

einfache Arbeit

 wenig bzw. schlecht bezahlte Arbeit  Lohn- und Preisgefälle in unterschiedlichen Regionen, besserer Verdienst, Arbeit; vor allem durch das Weiterziehen in den Norden wurden die Verdienste bestmöglich ausgenutzt

 ganz Europa;

 

 

Deutschland

 Kastilien, Bretagne, Thüringer Becken; Südeuropa;

Niederlande

es wurden die Anbaugebiete in ganz Europa aufgesucht  gab es eigentlich immer, ist aber durch die Erntezeit saisonal etwas begrenzt    eher gering, oftmals Tagelöhner
 Soldaten und Seeleute
30-jähriger Krieg   untere Gesellschaftsschicht (Bettler, Tagelöhner, Handwerksgesellen, Knechte, Landstreicher, etc.)  Soldaten/Söldner Soldaten mussten zwangsweise ihren Wohnsitz verschieben, da sie dahin geschickt wurden, wo sie gebraucht wurden  Durch den Krieg bekamen sie vermutlich einen besseren Verdienst, als wenn sie ihren üblichen Arbeiten nachgingen  gebirgige Schweiz, ärmeres Irland  Einsatz für die eigene Nation   Die Soldaten wurden dort eingesetzt wo sie gebraucht wurden 1630er Jahre     unterschiedlich; es wurde oft das Angebot des Meistbiedtendenangenommen
verurteilte Straftäter
18 Jhdt.   wurden von der Gesellschaft ausgegrenzt.  Straftäter wurden an andere Städte (zB.Venedig) als Ruderknechte verkauft  Verkauf der Straftäter in andere Gebiete. Es wurde also mit ihnen gehandelt    aus Württemberg und Hessen  zB. Venedig        
 Handwerkslehrlinge in Wien 
 
 18-19 Jhdt.  Jugendliche, welche einen angesehenen Lehrberuf ausüben wollten  erlernen eines Lehrberufs   Ausbildung  wollten einen angesehenen Lehrberuf erlernen und haben in der Nähe ihres Wohnsitzes nichts gefunden

 Wien, Böhmen, Mähren, Schlesien, Ungarn, Schweiz, sonstiges Österreich und Deutschland, Niederösterreich

 

 Ausbildung zu schaffen um Geselle und anschließend vllt. Meister zu werden. 

 Wien

generell Städte

     
 Handwerkliche Spezialisierung 
 18 und 19 Jhdt.    handwerkliche Spezialisierung  Zahlreiche spezielle Gewerbe waren nur in städtischen Ballungsräumen zu finden. Um bestimmte Handwerke dennoch erlernen zu können, bedurfte es eine Wanderung in die Stadt.  die jeweilige Ausbildung war sehr selten, daher gab es auf dem Land keine Ausbildungsmöglichkeiten-> daher mussten die Menschen, welche diesen Beruf erlernen wollten auswandern  Dorf oder kleine Ortschaften am Land     Fokus liegt hier auf der Landflucht. Menschen flohen vom Land in die Stadt, um dort eine speziellen Ausbildung zu absolvieren  keine Garantie lebenslang an einem Ort ihrer Tätigkeit nachgehen zu können, da der Bedarf an sogenannten Spezialprodukten stark schwanken konnte.     
 Zuzug des Herrscherhauses

1520

1612 

Adelige samt Hof mit Künstlern, Handwerker und Dienstboten 

höhere, mittlere und niedrigere Hofbedienstete

   Übersiedlung des Herrscherhauses

 

Waren oft gezwungen mit dem Herrscherhaus zu gehen

 Spanien

Prag

aus den unterschiedlichsten europäischen Regionen

 Wien

Wien

 ganz Europa, in der Nähe von Herrscherhäusern      
 Landwirtschaft und Fischerei

 ab 1600

 untere Gesellschaftsschicht   meistens Saisonarbeit  suche nach Arbeit, auch wenn sie schlecht bezahlt ist/war  Verdienstmöglichkeiten optimal ausschöpfen   grundsätzlich aus ganz Europa Kastilien, die Bretagne, Thüringer Becken, Niederlande  ganz Europa- natürlich mit dem Hintergrund wo sie gerade gebraucht werden. Beispielsweise LW unterschiedliche Erntezeit. Manches bereits früher gereift als anderes  großteils saisonal    schlecht, meistens tageslöhner
Migrantisches Erwerbslernen

Altes Reich

Ende des 15. Jahrhunderts - Anfang 18. Jahrhundert

Marginalisierte Personen wie: Nichteheliche Kinder, verkrüppelte Soldaten & Extrem arme Familien. Oft Saisonarbeit von Bauern Hausierer, Scherenschleifer, Kesselflicker, Heilmittelverkäufer & Unterhaltungskünstler

 Suche nach Arbeit/Verpflegung/Unterkunft

 wurden von "Oben" vertrieben

 schlechte Stellung in Gesellschaft - marginalisiert (anderes Bekenntnis, uneheliches Kind, Flucht vor Elternhaus..) viele Juden, Roma & Sinti

Ländliche Dörfer

Ganze Welt, hauptsächlich aber in wenig urbanisierten Gebieten

 Altes Reich

 

 Politik verurteilte solche Menschen und vertrieb sie regelmäßig von ihren Wohnplätzen - sie waren zu "schlecht" sehr schlecht, gerade genug um zu Überleben