Entwicklung der österreichischen Bevölkerung im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderst
„Am 1. Jänner 2012 lebten in Österreich 8.443.018 Menschen, um 38.766 Personen bzw. 0,5% mehr als ein Jahr zuvor (am 1.1.2011: 8.404.252 Einwohner). Der Bevölkerungszuwachs des Jahres 2011 ist dabei fast ausschließlich auf den positiven Wanderungssaldo von +35.604 Personen zurückzuführen, während die Geburtenbilanz mit +1.630 Personen nur einen geringen Anteil am Wachstum hatte. Statistische Korrekturen führten ebenfalls zu einem leichten Anstieg des Bevölkerungsstandes im Ausmaß von +1.532 Personen.
Die Bevölkerungsentwicklung Österreichs war auch im Jahr 2011 von regionalen Gegensätzen geprägt. Die westlichen Bundesländer verzeichneten weiterhin Einwohnerzuwächse durch Geburtenüberschüsse und internationale Wanderungsgewinne. Im Osten Österreichs beruhte die Bevölkerungszunahme hingegen hauptsächlich auf einem positiven Wanderungssaldo, welcher die Geburtendefizite überstieg. Das südlichste Bundesland, Kärnten, verzeichnete 2011 – ebenso wie im Vorjahr – einen Rückgang der Einwohnerzahl.
Noch stärker ausgeprägt waren die Unterschiede der Bevölkerungsentwicklung auf kleinräumiger Ebene: Die größten Gewinner waren wie in den Jahren zuvor die Umland-Bezirke der größeren Städte. Aber auch die Kernstädte selbst verzeichneten größtenteils Bevölkerungszunahmen, da hohe Außenwanderungsgewinne allfällige Geburtendefizite sowie die Abwanderung in das Stadt-Umland kompensierten. Die deutlichsten Bevölkerungsrückgänge ergaben sich hingegen in den inneralpinen Regionen der Steiermark und Kärntens.
Die Trends der Bevölkerungsentwicklung in den vergangenen Jahrzehnten beeinflussen auch die aktuelle Bevölkerungsstruktur. Anhaltend niedrige Geburtenraten sorgen für einen weiteren Rückgang der Bevölkerung in jungen Altersgruppen und ein kontinuierliches Ansteigen des Durchschnittsalters der Bevölkerung, welches am Stichtag 1. Jänner 2012 bei 41,9 Jahren lag. Allerdings wird die demographische Alterung durch Zuwanderungsgewinne von Personen im erwerbsfähigen Alter abgeschwächt. Durch den weiterhin positiven Außenwanderungssaldo erhöhte sich der Anteil ausländischer Staatsangehöriger zu Beginn des Jahres 2012 auf 11,5% der Gesamtbevölkerung. Insgesamt ist mehr als ein Sechstel der österreichischen Bevölkerung ausländischer Herkunft, also entweder im Ausland geboren und/oder besitzt eine ausländische Staatsangehörigkeit.“ (Statistik Austria 2012a, 9)
Statistik Austria (Hrsg.) (2012a) Bevölkerungsstand.- Wien: Verlag Österreich. Web: http://www.statistik.at/dynamic/wcmsprod/idcplg?IdcService=GET_NATIVE_FILE&dID=124885&dDocName=066244 (12.12.2012)