Abschnittsübersicht

    • Grundfunktionen menschlichen Lebens - Daseinsgrundfunktionen

      Die Sozialgeographie der 70er-Jahre des 20. Jh. unterscheidet folgende "Grundfunktionen auf unserer Stufe der Wirtschafts- und Gesellschaftsentfaltung" (J. Maier et al, 1977, 100); vgl. D. Partsch 1964, 10:

      • in Gemeinschaft leben
      • wohnen
      • arbeiten
      • sich versorgen
      • sich bilden
      • Freizeitverhalten

      Diese Aktivitäten und Tätigkeiten nutzen den "Raum" und stellen Ansprüche an den "Raum"; ja sie eröffnen oft widersprechende und konkurrierende Anforderungen und Auswirkungen.

      Literatur

      • Jörg Maier, Reinhard Paesler, Karl Ruppert & Franz Schaffer (1977) Sozialgeographie.- Braunschweig. (= Das Geographische Seminar). 187 S.
      • D. Partsch (1964) Zum Begriff der Funktionsgesellschaft.- In: Mitteilungen des dt. Verbandes für Wohnungswesen, Städtebau und Raumplanung.- S. 3 - 10.
      • D. Partsch (1970) Daseinsgrundfunktionen.- In: Handwörterbuch für Raumforschung und Raumordnung.- Hannover. S. 865 - 868.
      • Benno Werlen (2000) Sozialgeographie. Bedürfnisse und Raum.- Stuttgart. (= UTB für Wissenschaft: Bd.1911). S. 167 - 201.
    • Zuständigkeit für die Raumordnung in einem föderalen Staat

      • Raumordnung - Raumplanung - Raumforschung: Begriffsklärung

      • Planungsebenen:
        • bundesweit (B): Nationalrat, Bundesregierung, Österreichische Raumordnungskonferenz
        • landsweit (L): Landtag, Landesregierung
        • regional (R): Planungsverbände mehrerer Gemeinden
        • gemeindeweit (G): Gemeinderat, Planungsabteilungen der Gemeinden
      • Planungsinstrumente
        • B: Bundesgesetze zur Forstwirtschaft, hochrangigem Straßennetz (Autobahnen, Schnellstraßen), Wasserwirtschaft, Bergbau, etc.
        • L: Raumordnungsgesetz, Landesentwicklungsprogramme, Sektorale Entwicklungsprogramme (z. B. Hochleistungsdatennetz)
        • R: Regionale Entwicklungsprogramme
        • G: Örtliche Entwicklungsgesetze, Flächenwidmungsplan, Bebauungsplan
      • Entscheidungskompetenz - Hierarchie der Entscheidungen
        • Bürgermeister oder Beamte im Auftrag des Bürgermeisters
        • Gemeinderat
        • Land: Örtliche Raumordnung
      • Gründe für eine Raumplanung
        • Raum ist ein begrenztes Gut, der Raumbedarf im Gegensatz dazu unermesslich.
        • Es existiert eine Vielfalt konkurrierender Nutzungsansprüche (Wohn-, Produktion-, Transport-, Erholungsfunktion-, Naturschutz, etc.).
        • Wertung der Nutzungsansprüche durch die Politik und Durchsetzung höherrangiger Ziele (z. B. Schienen-, Straßeninfrastruktur, Natura2000-Gebiete, Betriebsansiedlung).
        • Sicherung nachhaltiger Entwicklung.
    • Flächenwidmungsplan

      zentrales Element der örtlichen Raumordnung - Durchführungsverordnung der Gemeinde
      Die Gemeinde beschließt; das Land kann Einspruch erheben.
      Aufgaben: Funktionelle Gliederung des Gemeindegebietes

      Widmungskategorien

      • Bauland

      1. Wohngebiete (§ 22 Abs. 1);
      2. Dorfgebiete (§ 22 Abs. 2);
      3. Kurgebiete (§ 22 Abs. 3);
      4. Kerngebiete (§ 22 Abs. 4);
      5. gemischte Baugebiete (§ 22 Abs. 5);
      6. Betriebsbaugebiete (§ 22 Abs. 6);
      7. Industriegebiete (§ 22 Abs. 7);
      8. Ländeflächen (§ 23 Abs. 1);
      9. Zweitwohnungsgebiete (§ 23 Abs. 2);
      10.Gebiete für Geschäftsbauten (§ 23 Abs. 3);
      11.Sondergebiete des Baulandes (§ 23 Abs. 4).

      • Verkehrsflächen (§ 29)
      • Grünland (§ 30)
      1. Land- & Forstwirtschaft
      2. Ödland
      3. Sonderwidmungen: Erholungsflächen, Dauerkleingärten, Erwerbsgärtnereien, Friedhöfe, Grünzüge