Kursthemen
Allgemeines
Raumordnung in Österreich
Diese Web-Plattform entstand anlässlich einer Lehrerfortbildungan an der PH-Linz am Mi. 30.1.2013 mit den Thema "Österreich - kompetenzorientiert unterrichten"; Maria Hofmann-Schneller stellte ein erstes Ressourcen-Portfolio zusammen.
Er ist weiters Teil der Lehrveranstaltung "Österreich 2: Wirtschaftsstruktur und Raumordnung" im WS 2013/14 sowie WS 2015/16 in der Ausbildung zum GW-Lehrer / zur GW-Lehrerin an Neuen Mittelschulen an der PH-Linz.
Darüberhinaus nutzt diesen Lernkurs die Lehrerfortbildung "Raumordnung im kompetenzorientierten Unterricht" von Alfons Koller am Mo. 17.3.2014.
Geo-Web-Ressourcen - digitale Geomedien
DORIS App am Smartphone
Google Earth als Desktop-Software
Installation über earth.google.com
Faktenwissen Raumordnung
Österreichische Raumordnungskonferenz
Mitglieder
- Bundeskanzler, Bundesminister
- Landeshauptleute
- Vertreter von Gemeinde- und Städtebund
- Interessensvertreter aus WKÖ, AK, IV, Gewerkschaftsbund, LWK
Aufgaben
- Erarbeitung eines Österreichischen Raumordnungskonzeptes
- Koordinierung raumrelevanter Planungen und Entscheidungen
Einstimmigkeitsprinzip
Struktur
- auf politischer Ebene: ÖROK
- auf Beamtenebene: Stellvertreterkommissionen, Ausschüsse und Arbeitsgruppen
Raumordnungsgesetze der Bundesländer
Zur Suche: Landesgesetz - OÖ - Raumordnung
beispielsweise:
Ressourcen im Web-GIS
Für A1-Kunden sind Abfragen vom Grundbuch, Firmenbuch, Melderigister, Gewerberegister kostenpflichtig möglich. Der Betrag von 3 - 4 EUR im Grundbuch wird über die Telekom-Rechung abgerechnet.
Konzeptwissen - Übertragbare Zusammenhänge, Theorien, Basiskonzepte
Grundfunktionen menschlichen Lebens - Daseinsgrundfunktionen
Die Sozialgeographie der 70er-Jahre des 20. Jh. unterscheidet folgende "Grundfunktionen auf unserer Stufe der Wirtschafts- und Gesellschaftsentfaltung" (J. Maier et al, 1977, 100); vgl. D. Partsch 1964, 10:
- in Gemeinschaft leben
- wohnen
- arbeiten
- sich versorgen
- sich bilden
- Freizeitverhalten
Diese Aktivitäten und Tätigkeiten nutzen den "Raum" und stellen Ansprüche an den "Raum"; ja sie eröffnen oft widersprechende und konkurrierende Anforderungen und Auswirkungen.
Literatur
- Jörg Maier, Reinhard Paesler, Karl Ruppert & Franz Schaffer (1977) Sozialgeographie.- Braunschweig. (= Das Geographische Seminar). 187 S.
- D. Partsch (1964) Zum Begriff der Funktionsgesellschaft.- In: Mitteilungen des dt. Verbandes für Wohnungswesen, Städtebau und Raumplanung.- S. 3 - 10.
- D. Partsch (1970) Daseinsgrundfunktionen.- In: Handwörterbuch für Raumforschung und Raumordnung.- Hannover. S. 865 - 868.
- Benno Werlen (2000) Sozialgeographie. Bedürfnisse und Raum.- Stuttgart. (= UTB für Wissenschaft: Bd.1911). S. 167 - 201.
Zuständigkeit für die Raumordnung in einem föderalen Staat
-
Raumordnung - Raumplanung - Raumforschung: Begriffsklärung
- Planungsebenen:
- bundesweit (B): Nationalrat, Bundesregierung, Österreichische Raumordnungskonferenz
- landsweit (L): Landtag, Landesregierung
- regional (R): Planungsverbände mehrerer Gemeinden
- gemeindeweit (G): Gemeinderat, Planungsabteilungen der Gemeinden
- Planungsinstrumente
- B: Bundesgesetze zur Forstwirtschaft, hochrangigem Straßennetz (Autobahnen, Schnellstraßen), Wasserwirtschaft, Bergbau, etc.
- L: Raumordnungsgesetz, Landesentwicklungsprogramme, Sektorale Entwicklungsprogramme (z. B. Hochleistungsdatennetz)
- R: Regionale Entwicklungsprogramme
- G: Örtliche Entwicklungsgesetze, Flächenwidmungsplan, Bebauungsplan
- Entscheidungskompetenz - Hierarchie der Entscheidungen
- Bürgermeister oder Beamte im Auftrag des Bürgermeisters
- Gemeinderat
- Land: Örtliche Raumordnung
- Gründe für eine Raumplanung
- Raum ist ein begrenztes Gut, der Raumbedarf im Gegensatz dazu unermesslich.
- Es existiert eine Vielfalt konkurrierender Nutzungsansprüche (Wohn-, Produktion-, Transport-, Erholungsfunktion-, Naturschutz, etc.).
- Wertung der Nutzungsansprüche durch die Politik und Durchsetzung höherrangiger Ziele (z. B. Schienen-, Straßeninfrastruktur, Natura2000-Gebiete, Betriebsansiedlung).
- Sicherung nachhaltiger Entwicklung.
-
Flächenwidmungsplan
zentrales Element der örtlichen Raumordnung - Durchführungsverordnung der Gemeinde
Die Gemeinde beschließt; das Land kann Einspruch erheben.
Aufgaben: Funktionelle Gliederung des GemeindegebietesWidmungskategorien
- Bauland
1. Wohngebiete (§ 22 Abs. 1);
2. Dorfgebiete (§ 22 Abs. 2);
3. Kurgebiete (§ 22 Abs. 3);
4. Kerngebiete (§ 22 Abs. 4);
5. gemischte Baugebiete (§ 22 Abs. 5);
6. Betriebsbaugebiete (§ 22 Abs. 6);
7. Industriegebiete (§ 22 Abs. 7);
8. Ländeflächen (§ 23 Abs. 1);
9. Zweitwohnungsgebiete (§ 23 Abs. 2);
10.Gebiete für Geschäftsbauten (§ 23 Abs. 3);
11.Sondergebiete des Baulandes (§ 23 Abs. 4).- Verkehrsflächen (§ 29)
- Grünland (§ 30)
1. Land- & Forstwirtschaft
2. Ödland
3. Sonderwidmungen: Erholungsflächen, Dauerkleingärten, Erwerbsgärtnereien, Friedhöfe, Grünzüge
Ausgewählte Raumordnungsthemen
Beispiele für Raumordnungsfragen
- Wanderung von der Peripherie in den Zentralraum, Wanderung von der Kernstadt in das Umland, Pendeln zum Arbeitsplatz
- Suburbanisierung von Wohn-, Produktions-, Dienstleistungs- und Freizeitfunktionen
- Zersiedelung außerhalb der Siedlungskerne
- Baulandreserven
- Der Bürgermeister im Interessenskonflikt zwischen Raumplanungskompetenz und berechtigten Einzelinteressen
- Konfliktfeld Infrastrukturplanung
- Überörtlche Raumplanung versus Standortfaktoren für die Ansiedlung von Wohnraum, Gewerbe und Industrie,
Suburbanisierung
Suburbanisierung :: Urbanisierung :: Verstädterung
- der Wohnfunktion
- der Produktionsstätten in Gewerbe und Industrie
- der Handelsbetriebe
- von Dienstleistungen (z. B. Kinos)
Rahmenbedingungen und Trends der räumlichen Entwicklung Österreichs
Helmut Hiess (2012) Rahmenbedingungen und Trends der räumlichen Entwicklung Österreichs.- In: Geschäfts¬stelle der Österreichischen Raumordnungskonferenz. 13. Raumordnungsbericht. Analysen und Berichte zur räumlichen Entwicklung Österreichs 2008 – 2011.- Wien. (= ÖROK Schriftenreihe Nr. 187). S. 31-42.
Ausgewählte Raumordnungsthemen: Bodenverbrauch - Schrumpfen der Ackerfläche
In: Die Presse, 13.10.2015, S. 16
In: Oberösterreichische Nachrichten, 13.10.2015, S. 26
Raumnutzung im Vergleich - Harter Plateau, Gemeinde Leonding (OÖ) 1975 1993 Vergrößerung Vergrößerung Themenliste
- Beschreibung der Raumnutzung entlang der Kremstaler Bundesstraße am Harter Plateau
- Vergleich der Raumnutzung 1975 - 1993
- Aktuelle Flächenwidmung
- Verlust hochqualitativer Böden für die landwirtschaftliche Nutzung
- Bodenversiegelung
- Entwicklung der Bodenpreise
Weiterführende Literatur
- Anja Pretl (2000) Raumordnung und Raumordnungsprobleme im GW-Unterricht. Grundlagen - Schulbuchanalyse - Lehrerbefragung. Salzburg. Diplomarbeit an der Universität Salzburg.
Bibliothek der PH-Linz: IV/12.968 - Florentina Ferstl (2012) Das Harter Plateau. Ein Beispiel für Suburbanisierung im Linzer Süden. Linz. Projektarbeit in der 8. Klasse des Gymnasiums Petrinum. Web: https://gwb.schule.at/pluginfile.php/2969/mod_folder/content/0/ferstl_2012_Harter_Plateau.docx?forcedownload=1 (14.10.2015)
Zentrale und periphere Regionen Österreichs
Themenbereiche
- Zentralität, zentrale Orte
- Konsequenzen der Zentralität für den Arbeitsmarkt, Absatzmarkt, Erreichbarkeit und Verkehrssituation, Ausstattung mit öffentlichen und privatwirtschaftlichen Diensten, Reichweite von zentralen Orten
- Pullfaktoren und Pushfaktoren für Wanderungsprozesse von Zentralraum und Peripherie
- Regionale Verteilung von zentralen Orten (Zentralräumen) und periphären Regionen in Österreich
- Ausgewählte Beispiele für zentrale Orte (Zentralraum) und Peripherie
Literatur:
- Heinz Faßmann (2008) Wichtige Rahmenbedingungen und Trends der räumlichen Entwicklung in Österreich.- In: Geschäftsstelle er Österreichischen Raumordnungskonferenz. Zwölfter Raumordnungsbericht. Analysen und Berichte zur räumlichen Entwicklung Österreichs 2005 -. 2007. Wine (= ÖROK Schriftenreiche Nr. 177). S. 13 - 44.
insbesondere
-
- 3.2.1 Aktuelle Landnutzung
- 3.2.2 Entwicklung der Siedlungs- und Verkehrsflächen
- 2.2.2 Konzentration in der Landwirtschaft, "Konjunkturlokomotive" Industrie, Expansion des Dienstleistungssektors
- 2.2.3 Regionalswirtschaftliche Struktur- und Entwicklungstendenzen
- 2.2.4 Expansion der Beschäftigung und Rückgang der Arbeitslosigkeit
- 3.3 Energie und Raumentwicklung
- Peter Weichhart und Heinz Fassmann (2005). Begriffs- und Konzeptanalyse.- In: Geschäftsstelle der Österreichischen Raumordnungskonferenz. Zentralität und Raumentwicklung.- (= Österreichische Raumordnungskonferenz Schriftenreihe Nr. 167). Wien: Eigenverlag. S. 24 - 45.
- S. 25: Walter Christaller: Versorgungs- oder Marktprinzip, Verkehrsprinzip, Prinzip der Administration
- S. 27: Methodisch-empirische Zugänge: Ausstattung (Katalogmethode), Reichweite (Umlandmethode), durch amtliche Statistik
- S. 40-43: Typen der Zentralität: Topologische, Chorische, Macht-, Verkehrs-, Arbeits-
- Helmut Hiess (2012) Rahmenbedingungen und Trends der räumlichen Entwicklung Österreichs.- In: Geschäftsstelle der Österreichischen Raumordnungskonferenz. 13. Raumordnungsbericht. Analysen und Berichte zur räumlichen Entwicklung Österreichs 2008 - 2011. Wien. (= ÖROK Schriftenreihe Nr. 187). S. 1-56.
- insb. Kap. 1 und 2, S. 21 - 41.
- Geschäftsstelle der Österreichischen Raumordnungskonferenz. (1998) Raumordnung in Österreich. Wien. (= ÖROK Schriftenreihe Nr. 187). 90 S.
- Begrifflichkeiten, S. 22-78.
- Erich Wonka. (2006). Regionalstatistik in Österreich, Von der Tabelle zu räumlicher Analyse. (= Salzburger Geographische Arbeiten, Bd. 137). Salzburg und Wien: Eigenverlag. S. 84 und 121.
- Helmut Wohlschlägl. (2006). Durchblick 7, Geographie und Wirtschaftskunde für die 11. Schulstufe.- Wien: Westermann-Dorner. M2 S.98, M3, M4 S. 99, M9 S. 101.
Methodenwissen - Fertigkeiten zur Arbeit an Raumordnungsfragen
Medien
- Österreichische Karte mit Höhenangaben und Nutzungssymbolen über DORIS-Grundkarte Speed oder Bergfex
- Luftbild- oder Orthofoto mit tatsächlicher Raumnutzung
- Flächenwidmungsplan mit der potentiellen Raumnutzung: analog über Gemeindeverwaltung oder digital über DORIS/Geoland
- Eigene Fotos der Raumnutzung, verortet auf einer digitalen Karte
- Beobachtungen vor Ort, schriftlich festgehalten
- .....
Eine Alternative zu den Raumbeschreibungen in den Österreichklassen unserer Schulbücher
Rheintal (Dornbirn, Lustenau), Alpiner Raum (Hallstatt, Sölden, Schruns), Wiener Becken (Wiener Neustadt, Mistelbach) Vorland im Osten und Südosten (Neusiedl, Fürstenfeld).
Meta-Kognitives Wissen - Reflexion, Bewertungen, Haltungen und Einstellungen
Raumkonzepte für den GW-Unterricht (nach Ute Wadenga)
- Raumbegriff "Containerraum": Die Lage beschreiben
- Raumbegriff "Raumstruktur": Die Raumstruktur von Regionen vergleichen
- Raumbegriff "Persönlicher Wahrnehmungsraum": Mein persönliches Image einer Region erfassen und ausdrücken (in Worten beschreiben, als Mindmap zeichnen)
- Raumbegriff "Raumkonstruktion": Durch Kommunikation (Sprache, Karten, ...) die Vorstellung über einen Raum gestalten / konstruieren - Die Darstellung eines Raumes dekonstruieren und Interessen erkennen.
Literatur
- Ute Wadenga (2002): Alte und neue Raumkonzepte für den Geographieunterricht.- In: geographie heute. Themenheft "Geographiedidaktik aktuell", H. 200. S. 8-11.
- Ute Wardenga (2002): Räume in der Geographie und zu Raumbegriffen im Geographieunterricht.- In: Wissenschaftliche Nachrichten 120, 47-52, Web:http://www.eduhi.at/dl/Wardenga_Ute_Raeume_der_Geographie_und_zu_Raumbegriffen_im_Unterricht_WN_120_2002.pdf (5.10.2012)
- Monika Reuschenbach (2011) Räume (be)greifen. Raumkonzepte für den Erwerb raumbezogener Handlungskompetenz.- In: geographie heute. Themenheft Aufgaben stellen - Kompetenzen fördern. H. 291/292. S. 33-34.
Gestaltung des Lebensraumes durch den Menschen 1
3. Klasse NMS/AHS (7. Schulstufe): Wir und wo wir gerne wohnen würden.
Methodischer Vorschlag 1
- Phantasiereise "Wir suchen unser Traumhaus"
- Betrachte die Bilder, vergleiche mit Traumhaus
- Lokalisiere dein Traumhaus auf einem Stadtplan und begründe (Typisierung von Wohnsiedlungen).
- Plan: Zeichne deine Traumsiedlung.
Lernziele
- Erkennen, dass es individuelle Vorstellungen von idealem Wohnen gibt.
- Im Stadtbild kann ich die Art der Gebäude erkennen.
Methodischer Vorschlag 2
- Micky Maus. Ein Platz für Kinder
Lernziele
- Ich erkenne meine Bedürfnisse für Wohnen und Freizeit.
- Ich erkenne, dass verschiedene Menschen unterschiedliche Bedürfnisse haben.
- Ich erkenne, dass gemeinsames Leben in einer Stadt Rücksichtnahme erfordert.
Methodischer Vorschlag 3
Aus: Stefanie Franke & Jürgen Neumann (2002) Familie Fuchs baut ein Haus.- In: geographie heute. H. 199, S. 24 - 29.
Methodischer Vorschlag 4
Wir bauen verschiedene Formen zum "Leben im ländlichen Raum": Oase, Weiler, ...
Gestaltung des Lebensraumes durch den Menschen 2
7. Klasse AHS (11. Schulstufe): Eine Region setzt sich in Szene - Regionalentwicklung durch Sportveranstaltungen
Rosemarie Schwaiger (2013) Landschaftsflegel: Schladming erstickt in teuren Bausünden.- In: Profil online 22.1.2013. Web: http://www.profil.at/articles/1303/560/350614/landschaftsflegel-schladming-bausuenden (30.1.2013)
Statistik Austria (o.J.) Ein Blick in die Gemeinde: Schladming.- Web: www.statistik.at
Michael Steiner (2012) Die Weltmeisterschaft in Schladming: Was bewirkt zusätzlicher Tourismus?. Kurzfassung. Studie im Auftrag des BMWFJ.- Graz: Eigenverlag. 9 S.
Franziska Leeb (2012) Im Zielschuss zu wenig Baukultur.- In: Raum H. 88, S. 10 - 13.
Michael Steiner (2012) Die (Regional-)Ökonomie einer Ski-WM.- Raum H. 88, S. 14 - 18.
Martin Weishäupl (2012) Eine nachhaltige Ski-WM geht das überhaupt?.- In: Raum H. 88, S. 19-21.
Wintersport Hinterstoder
Aus dem GW-Unterricht im Petrinum.
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