Abschnittsübersicht

  • Diagramme nutzen und kompetent gestalten

    Eine Methodenkompetenz für den Unterricht an NMS und Gymnasien (Sekundarstufe I & II) sowie ein Themenbereich für die Mündliche Reife- und Diplomprüfung (Matura & Abitur)

    Diese Web-Plattform wurde für diverse Lehrveranstaltungen an der PH-Linz, der Uni Salzburg sowie in der Lehrerfortbildung gestaltet und ist Teil der Bildungsoffensive des gw.eduhi.at.

    • Teilfähigkeiten und Arbeitsaufträge

      1. Lesen und Auswerten eines Diagramms (AFB I)
      2. Vergleichen und Interpretieren von Diagrammen (AFB II)
      3. Diagramme in Alltagssituationen nutzen (AFB III)
      4. Gestalten eines eigenen Diagramms (AFB II)
      5. Bewerten der Diagrammgestaltung (AFB III)
      6. Verorten von Diagrammen auf einer Karte (AFB II)
    • Teilfertigkeiten und Arbeitsaufträge

      1. Lesen und Auswerten einer thematischen Karte (AFB I, "Containerraum")
      2. Vergleichen und Interpretieren von thematischen Karten (AFB II, "Strukturraum")
      3. Thematische Karten für Alltagssituationen nutzen (AFB III)
      4. Gestaltung und Bewertung thematischer Karten (AFB III, "Raumkonstrukt")
      5. Erstellen eigener thematischer Karten und Kartenskizzen/Croquis (AFB III)
        1. Entscheiden Sie sich, ob Sie auf Österreich- oder Europa-Ebene arbeiten wollen.
        2. Wählen Sie eine bestimmte Karte, beispielsweise Österreich > Bevölkerung > Komponenten der Bevölkerungsentwicklung > Wanderungsbilanz im Dekadenvergleich
        3. Arbeiten Sie die einzelnen Teilfertigkeiten von Thematische Karten kompetent nutzen und gestalten durch.
          • Durch Klick auf das Statistik-Symbol können Sie die Verteilung betrachten.
          • Durch Klick auf das Schreib-Symbol können Sie die Anzahl der Klassen, die Klassengrenzen und die Signaturen gestalten.
      1. Jedes Diagramm enthält
        • einen Titel (über dem gesamten Diagramm),
        • Achsenbeschriftungen,
        • ein Textfeld mit
          • der Angabe der Datenquelle als Kurzbeleg, z. B. Quelle: Statistik Austria: Volkszählung 2001 (2009) & Ein Blick auf die Gemeinde (2011) und
          • der Angabe des/der Autors/in, z. B. Entwurf & Zeichnung: NN (2013)
        • und eine Legende, wenn mehrere Datenreihen dargestellt werden.
      2. Entscheiden Sie sich erst nach kritischer Überlegung für einen der Diagrammtypen. Wir werden ihre Vor- und Nachteile noch diskutieren. 
        • Absolute Zahlen werden in Stab-, Linien- oder Punkt-xy-Diagrammen dargestellt.
        • Relative Zahlen werden in einem Kreisdiagrammen dargestellt.
        • Eine kontinuierliche zeitliche (stetige) Entwicklung kann in einer Linie dargestellt werden. Diskrete Werte müssen in einem Stabdiagramm dargestellt werden.
        • Alle Werte müssen aus dem Diagramm ablesbar sein. Daher können auch zwei y-Achsen oder ein logarithmischer Maßstab verwendet werden.
        • Meiden Sie 3D-Diagramme, weil hier die Werte oft nur mit Problemen abgelesen werden können und der erste optische Eindruck oftmals trügt.
      3. In unserem Kulturkreis lesen wir Diagramme von links nach rechts. Daher stehen die ältesten Werte links, die jüngsten rechts. Die y-Achse ist links zu finden. Dies muss gegebenenfalls manuell eingestellt werden.
      4. Verzichten Sie auf eine Datenbeschriftung. Die Werte sollen ungefähr aus dem Diagramm ablesbar sein.
    • Hinweise zur Arbeit mit Calc aus Open Office

      • Wie füge ich ein "Textfeld" in ein Diagramm ein?
        1. Die Grafik-Menüleiste zuschalten: Symbol "Zeichenfunktionen anzeigen" zwischen "Diagramm" und "Suche & Ersetzen".
        2. Ein Rechteck an passender Stelle zeichnen.
        3. Text einfügen
    • auf einem DinA4-Blatt - Stand: 19.3.2014

    • D01. Laden Sie die Daten der Gemeindeergebnisse der Wohnbevölkerung Österreichs von der Volkszählung 2001. Stellen Sie die Bevölkerungsentwicklung von 1869 bis 2001 einer ausgewählten Gemeinde in einem passenden Diagramm dar.

      Tipp 1a: Kopieren Sie alle Werte und Jahreszahlen auf ein eigenes Tabellenblatt. Formatieren Sie die Jahreszahlen als Zahl. So können Sie leichter für weitere Jahre neue Spalten einfügen.

      Tipp 1b: Lösen Sie die Aufgaben D1 bis D4 in eine Datei. Legen Sie für jedes Diagramm ein eigenes Blatt an.

      Tipp 1c: Die Zahl von 2001 ist in der Spalte Wohnbevölkerung zu finden. 

      Lösungsvorschläge

      StabdiagrammPunktdiagramm

    • D02. Erheben Sie alle Zahlen der österreichischen Wohnbevölkerung zwischen 2001 und 2013 von der Web-Seite der Statistik Austria. Ergänzen Sie die Tabelle aus D1. Kopieren Sie das Diagramms aus D1 und fügen Sie in dieses Diagramm alle Daten von 2002 bis 2013 hinzu.

      Tipp 2a: Entnehmen Sie die Jahreswerte von 2002 bis 2013 aus verschiedenen Quellen der Web-Seite der Statistik Austria > Publikationen und Services > Ein Blick auf die Gemeinde > Blick-online

      Tipp 2b: Speichern Sie jedes Datenblatt, aus dem neuere Daten entnommen werden, lokal ab. Es muss unter der Quellenangabe im Diagramm aufgelistet sein.

      Lösungsvorschläge

      Punkt-xy-DiagrammPunkt-xy-Diagramm

      Eine unpassende Lösung:
      Die Lösung mit einem Liniendiagramm verzerrt die Entwicklung am Ende der Periode.

      Liniendiagramm

    • D03. Hat eine Nachbargemeinde einen ähnliche Entwicklung genommen? Welche weisen einen gegensätzlichen Verlauf auf? Vergleichen Sie Ihre Gemeinde auch mit dem nächsten zentralen Ort (z. B. der Bezirkshauptstadt). Stellen Sie die Verläufe in einem Diagramm dar (eigene Gemeinde, mindestens eine Nachbargemeinde und der nächste zentrale Ort).
      Nennen Sie in einer mündlichen Interpretation potentielle Gründe, die für diese Entwicklung sprechen könnten.

      Tipp 3a: Wenn die Bevölkerungszahlen der Gemeinden sehr weit auseinanderfallen, wie z. B. bei Linz und einer seiner Nachbargemeinden, bieten sich zwei Lösungen an:

      1. Die beiden Datenreihen werden auf verschiedenen Achsen dargestellt (primäre und sekundäre y-Achse). In diesem Fall empfiehlt es sich auch eine Datenreihe als Stabdiagramm, die andere als Liniendiagramm darzustellen.
      Diagramm mit Linie und Block

      2. Die Einteilung auf der (einzigen) y-Achse ist nicht linear, sondern logarithmisch.

      Variante 1  Variante 2

      Tipp 3b: Färbige Diagramme wirken poppig und attraktiv, teils auch manipulierend. Für die schulische Verwendung sind sie aber unpraktisch, da sie kaum kopiert werden können und durch die Negativ-Darstellung in den Farben oft nur schlecht lesbar sind. Siehe dieses Beispiel:

       Beispiel für eine färbige Diagrammgestaltung

      Eine alternative Lösungsvariante

      Punkt-xy-Diagramm

    • D04. Berechnen Sie für die in D3 ausgewählten Gemeinden die relative Bevölkerungsentwicklung zum Vergleichswert aus 2001. Stellen Sie die Entwicklung in einem Diagramm dar.

      Lösungsvorschläge

      StabdiagrammLiniendiagramm

      Tipp 4a: Das Jahr 2001 entspricht jeweils dem Basiswert (Grundwert), der Kennzahl 100. Die in der Tabelle angegebenen Zahlen sind die Prozentanteile/Prozentwerte. Die früheren Jahre werden in Prozent zum Grundwert angegeben (Prozentsatz); berechnen Sie diesen Grundwert.

      Tabelle


    • D05. Laden Sie die Datei der Bezirksergebnisse der Wohnbevölkerung Österreichs von der Volkszählung 2001. Stellen Sie die Bevölkerungsverteilung Österreichs nach Bundesländern in einem Diagramm dar.

      Lösungsvorschläge

      KreisdiagrammKreisdiagramm

      Tipp 5a: Um das Zusammenkopieren der Bundeslandwerte kommt man leider nicht herum.

    • D06. Stellen Sie die Bevölkerungsdichte der oberösterreichischen Bezirke in einem passenden Diagramm dar.

      Lösungvorschläge

      Stabdiagramm mit logarithmischem MaßstabStabdiagramm mit logarithmischem Maßstab

      Lösungsvorschläge, die einige Probleme beim Ablesen/Abschätzen machen und daher ungeeignet sind.

      Liegende StäbeEin verwegener Versuch, aber das Ablesen der Werte fällt wohl schwer, oder?


    • D07. Bitte wählen Sie eine Klimastation aus. Laden Sie die zugehörige Daten. Geben Sie in einem Diagramm die Spannweite zwischen absolutem Minimum und absolutem Maximum der Lufttemperatur für die einzelnen Monate eines Jahres an.

      Lösungsvorschläge

       Ein speziell gestaltetes Liniendiagramm

    • D09. Erstellen Sie ein Klimadiagramm, das die Monatsmitteltemperatur und den Monats­niederschlag in der üblichen Weise (Klimadiagramm nach Walther-Lieth) angibt.

      Lösungsvorschläge

      Klimadiagramm nach Walter-LiethKlimadiagramm nach Walter-Lieth

      Tipp 09a: Die Temperaturachse ist links, die Niederschlagsachse ist rechts.

      Tipp 09b: Die beiden Achsen stehen im Verhältnis 1 : 2, d. h. 10° Temperatur entsprechen 20 mm Niederschlag.

      Tipp 09c: Der Maßstabsbruch bei über 100 mm ist mit den üblichen Tabellenkalkulationen nicht darstellbar.

    • D10. Stellen Sie in einem Diagramm die Zahl der trüben, der restlichen und der heiteren Tage der einzelnen Monate einander gegenüber. Wählen Sie eine sinnvolle Reihenfolge und eine entsprechende Signatur.

      Lösungsvorschläge

      Gestapeltes BalkendiagrammStapel-Schwarz-Weiß-Diagramm

      100%-Stapeldiagramm in Schwarz-Weiß

      3D-Diagramm - Nicht zu empfehlen. Ablesen von Werten unmöglich!

      3D-Diagramm


    • D11. Die Erreichung von Lernzielen kann in Netzwerkdiagrammen dargestellt. Wählen Sie für einen Gegenstand Ihrer Wahl mehrere Lernziele aus, welche auf den Achsen, die von einem Zentrum radial ausgehen, dargestellt werden. Unterscheiden Sie auf jeder Achse fünf Stufen der Zielerreichung. Entwickeln Sie ein Netzwerkdiagramm.

      Lösungsvorschläge

      NeztwerkdiagrammNetzwerkdiagramm


    • Freiwillig

      Z12. In Fragebögen werden oft Bewertungen zwischen zwei Polen (sehr gut – sehr schlecht) abgefragt. Dieses semantische Differential soll graphisch ausgewertet werden. Entwerfen Sie ein musterhaftes Ergebnis mit arithmetischem Mittel, Minimum und Maximum und stellen Sie das graphisch dar.
      Modellvorlage: Anja Pretl (2000) Raumordnung und Raumordnungsprobleme im GW-Unterricht. Salzburg. Diplomarbeit an der Universität Salzburg, S. 123

    • Leon Vankan (Hrsg.) (2011) Diercke Methoden. Denken Lernen mit Geographie. Kap. 7: Das lebendige Diagramm.- Braunschweig: Westermann et al. S. 95 - 105.