Abschnittsübersicht

  • Orientierung und Schulkartographie

    Diese Web-Plattform begleitet diverse Lehrveranstaltungen wie "Orientierung und Schulkartographie" in der Lehrerausbildung für NMS an der PH-Linz.

    • Zum Lernkurs der LV "Orientierung und Schulkartographie" an der PH-Linz im SS 2013, SS 2014, SS 2015, SS 2016

      Fortsetzung ab des WS 2017/18 im Zuge der Pädagoginnenbildung 2013 im Cluster Österreich-Mitte

    • Analoge Beispiele

      • Schiwelt Amadé: Panoramabild Amadé West,
      • BEV: ÖK 1:50.000 Linz
      • Geospace: Satellitenbild von Linz in naturnahen Farben
      • BEV: Luftbild Linz-Forschberg
    • Typen von Geomedien - nach Inhalt und Aussagezweck

      • Ortsplan mit Straßennetz, ev. Hausnummern
      • Straßenkarte mit verkehrsrelevanten Daten
      • topographische Karte zur Orientierung mit ausgewählten topographischen Orten, wie im Schulatlas oder als Wandkarte
        .
      • Foto (Bodenaufnahme)
      • Schrägluftbild, orthogonales Luftbild (Orthofoto), Satellitenbild in naturnahen Farben
      • physische Karte, als abstraktes Abbild des "Containerraumes", wie z. B. Österreichische Karte, Alpenvereinskarte; früher: Schraffenkarte
        .
      • Satellitenbild in Falschfarben
      • thematische Karte oder Kartogramm zur Darstellung einer speziellen inhaltlichen Aussage, wie z. B. des Wahlergebnisses einer Partei, der Bevölkerungsdichte
      • Panoramakarte mit Wegen/Pisten und Aufstiegshilfen
      • Wanderkarte
        .
      • Croquis (Wegskizze, Kartenskizze, Lageskizze) zur Darstellung von Strukturen, mit dem Verzicht auf Präzision
        .
      • Relief
      • Reliefkarten
      • Globus
        .
      • ...
    • Kriteriengestützter Vergleich

      1. Was ist die Stärke dieser Karte? Was ist ihr Zweck?
      2. Wer hat das Medium herausgegeben? Was ist das Interesse des Herausgebers?
      3. Woran ist die Nordrichtung zu erkennen?
      4. Was lässt sich über den Maßstab aussagen?
      5. Wie werden Höhen dargestellt?
      6. Wie werden ...... dargestellt?
        • Orte (punktförmige Phänomene)
        • Straßen (linienförmige Phänomene)
        • Wälder (flächenhafte Phänomene)
      7. Verfolge einen Weg von A nach B. Beschreiben Sie den Weg, sodass ihn andere nachvollziehen können. Fertige eine Wegkizze an.
    • Begriffe zu Geomedien

      • Unterscheidung von Karte - Plan - Skizze
        • Karten müssen immer die Nordrichtung und eine Legende aufweisen. Aus Karten ist die geographische Position ablesbar (durch aufgedrucktes Gradnetz, Angabe am Kartenrand o. dgl.). Karten eines Orts oder einer Region weisen eine Maßstabsangabe auf.
        • Ein Plan enthält einen Maßstabsangabe, ist meist sehr großmaßstäbig (z. B. 1 : 1.000, 1 : 100). Er weist keine Nordrichtung oder gg. Positionsangabe auf.
        • Skizzen (Croquis) enthalten eine kleine Auswahl von Objekten, die für einen singulären Zweck zweckmäßig sind. Sie zeigen Strukturen auf, sind aber nicht maßstabstreu.
      • Maßstabsangabe mit Maßstabsleiste oder als Verhältniszahl.
        • Karten mit einem großen Maßstab weisen eine kleine Maßstabszahl auf (z. B. 1 : 50.000), Karten in einem kleinen Maßstab haben eine große Maßstabszahl (z. B. 1 :  1.000.000).
        • Vorteile der Maßstabsleiste gegenüber der Verhältniszahl -  beim Kopieren, Vergrößern/Verkleinern, bei der Großbildprojektion oder Darstellung am Bildschirm.
        • Kein Umrechnen mit der Maßstabszahl, bevor es in Mathematik gelernt wurde (gegen Ende der 1. Klasse).
        • Die Maßstabszahl gilt für Längen. Vorsicht bei der Umrechnung von Flächeninhalten( und Volumsinhalten).
      • Legende enthält einen Signaturenschlüssel, z. B.
        • Kategorien von Straßen und Wegen nach ihrer Breite
        • Kategrien von Flächen nach ihrer Nutzung
        • Kategorien von Schipisten nach ihrer maximalen Steilheit
        • Kategorien von Aufstiegshilfen nach Lifttyp
      • Höhenangabe
        • absolute Höhe gegenüber Meeresniveau: unterschieldiche Festlegung des Nullpunktes -  Unterschied zwischen Österreich und Deutschland am Bsp. Dachstein
        • relative Höhe (Höhenunterschied)
      • Angabe der Höhe durch
        • Höhenkote (in physischen Karten)
        • Höhenlinie/Isophyse (braun) und Tiefenlinie (blau) in Seen (in physischen Karten)
        • Höhenstufen (auf Atlaskarten)
        • Findung von Teilungspunkten durch Anwendung des Strahlensatzes
      • Darstellung des Reliefs durch
        • Schummerung (Schattenwurf bei NW-Beleuchtung) oder
        • Schraffen (unterschiedlich dichte Linien in der Falllinie)
      • Steigungsangaben in Prozent, in (Alt-)Grad, Umrechnung, Abschätzung
        z. B. blaue Pisten bis 25%, rote Pisten bis 40 %, schwarze Pisten darüber
      • orthogonale Projektion (Normalprojektion) :: Zentralprojektion
        • Orthofoto :: Schrägluftbild, perspektivische Darstellungen, keine 3D-Darstellung!
        • Länge im Grundriss/in der Horizontalen :: wahre Länge einer Strecke
      • Karten von ...
        • von öffentlichen Anbietern: z. B. BEV
        • von kommerziellen Anbietern: z. B. Google
        • aus der Web-2.0-Familie: z. B. Open Source (OSM - Open Streetmap, OCM - Open Cycle Map, OPM - Open Pisten Map)

      Tätigkeiten

      • Lesen der ÖK
      • Anfertigen von Hand-/Faustskizzen mit den Knotenpunkten/Landmarken (= markanten Punkten zur Orientierung), signifikaten Kommentaren/Zusatzangaben, eventuell lagetreu, keinesfalls längentreu
    • Digitale Geomedien


    • Vertiefung: Satellitenbildern im Unterricht der Grundschule/Volksschule

      Kerstin Voß (2010) „Unsere Stadt von oben“ – Grundschüler erforschen ihre Heimatstadt mit anderen Augen.- In: Thomas Jekel, Alfons Koller, Karl Donert & Robert Vogler ) Learning with geoinformation V / Lernen mit Geoinformation V.- Salzburg: Wichmann. S. 160 – 170.

      Impulsfragen

      1. Unterscheiden Sie Zentral- und Parallelperspektive (Orthogonalität), Bodenaufnahme, Schrägluftbild und Orthofoto, Luftbild und Satellitenbild.
      2. Welche Forderung stellt die Autorin bezüglich der Lesekompetenz von Bildern auf? Wie begründet sie ihn?
      3. Wie ist ihr methodischer Zugang strukturiert? Welche Bereiche ist für Sie (als Lehrer/in) von größter Bedeutung?
      4. Welchen Nachweis erbringt sie zum Lernerfolg?

    • Versionen / Medien

      • auf Papier: ÖK50, ÖK200, ÖK500
      • auf DVD (für Windows-Betriebssystem): Austrian Map Fly - in der PH-Bibliothek entlehnbar
      • Web(-Browser):  www.austrianmap.at oder integiert in das Tourismusportal Bergfex www.bergfex.at
      • App für Smartphones und Tablets (mit Apple oder Android-Betriebssystem): Austrian Map mobile

      Orientierungswissen zum Kartenlesen

      • Blattnummer, -name, Aktualitätsjahr
      • Maßstab 1 : 50.000, 1:200:000, 1:500.000
      • Maßstabsangabe als Verhältniszahl und Maßstabsleiste, Vorteile der Leiste beim Kopieren, Projezieren, Darstellen am Bildschirm
      • Positionsbestimmung
        • geographische Koordinaten in Altgrad-Minuten / als Winkelmaß als Zentriwinkel im Erdmittelpunkt
          (schwarzes Raster) - Minutenangabe am Kartenrand, unterschiedliche Länge einer Winkelminute bei gg. Breiten und gg. Längen
        • als Bogenmaß / Länge des Meridians = Abstand vom Äquator bzw. Länge des Breitenkreises = Abstand vom Mittelmeridian /jeweils in Meter/
          (Rotes Raster)
      • Objekte in Karten - symbolisiert durch Kartenzeichen / Signaturen
        punkt-, linienförmige, flächenhafte Signaturen
      • Legende mit Signaturenschlüssel, Kategorien von Wegen und Straßen nach ihrer Breite, Kategorien von Aufstiegshilfen nach Lifttyp
      • Schummerung zur Reliefdarstellung - NO-Beleuchtung, früher Schraffenkarten
      • Höhenkote, Höhenschichtlinien / Isohypsen (braun), Tiefenlinien in Gewässern (blau) - Anwendung des Strahlensatzes zur Findung von Teilungspunkten
      • Steigungsangaben in (Alt-) Grad oder Prozent, inkl. Umrechnung, Abschätzung
        z. B. blaue Pisten bis 25 %, rote Pisten bis 40 %, schwarze Pisten darüber.

      Fertigkeiten

      • gg. Koordinaten ablesen oder auffinden
      • Höhenkoten ablesen
      • Maßstab umrechnen, wahre Länge angeben
      • Legende lesen
      • Eine Route verfolgen und beschreiben
      • Eine Hand-/Faustskizze / Ein Croquis zeichnen
      • Ein Höhenprofil legen: Eine Profillinie verfolgen und beschreiben. Ein Höhenprofil zeichnen. 

  • Inhalte

    • Ein "Gang" durch den Atlas von S. 1 bis zur letzten Seite
    • Suchmethoden im Atlas:
      • Kartenübersicht auf den Umschlagseiten
      • Register der Geonamen mit Seitenangabe und Suchgitterangabe
      • Regional-hierarchisches Inhaltsverzeichnis
      • Thematisches Inhaltsverzeichnis
    • Höhendarstellung im Atlas, Profilschnitt, Bedeutung von Farben in anderen Geomedien
    • Schrägluftbild, Senkrechtluftbild / Orthofoto und Karte im Vergleich
    • Wirkung des Blattschnittes und der Kartenprojektion auf die Mental Map
    • Lesen der physischen und thematischen Karte

    Begrifflichkeiten

    • Signatur / Kartenzeichen: punktförmig, linienhaft, flächenhaft
    • Höhenfarben/-schichten/-stufen, Höhenlinien / Isohypsen

    • Gradnetz

      • Längenkreise / Meridiane, Breitenkreise
      • Polarkoordinaten: Winkel im Erdmittelpunkt, Drehung in W-O- und N-S-Richtung
      • Äquator = Null-Breitenkreis, Pol =  als Punkt
      • Nullmeridiane durch London/Greenwick, Ferro (westlichster Punkt der Habsburgermonarchie, Berlin, Paris, Moskau, ..)
      • ÖK in Gaußkrügerprojektion am Besselschen Rotationsellipsoid mit den Meridianan nach Ferro
      • ÖK in UTM-Projektion gemäß dem World-Geodetic-System 1984 (WGS84) mit dem Meridianen nach Greenwich
      • Adaptierung von GPS-Daten nach der Projektionsgrundlage der Basiskarten
    • Kartenprojektionen

      Vom Problem, die dreidimensionale Erde auf einem zweidimensionalen Kartenblatt darzustellen 

      Projektionsebene

      Genauigkeit / Treue :: Verzerrungen Projektionspol
    • Azimutal-
    • Kegel-
    • Zylinder-
      • Längen-
      • Flächen-/Form-
      • Winkel-
      • im Erdmittelpunkt
      • im Gegenpol
      • Parallelprojektion
      Suche passende Atlaskarten

      Fehlvorstellungen

      Flächenvergleich Grönland - Afrika = 1 : 15
      Randlich abgebildete Orte liegen bei Kegelprojektionen weit im Süden, z. B. Tokjo - Neapel - New York

      Beachte

      • Unterschied Orthodrome :: Loxodrome
      • Kürzeste Entfernungen auf der Kugel liegen auf einem Großkreis - Polnahe Routen sind kürzer.
      • Wird nach dem Start in eine bestimmte Richtung beibehalten, so reist man auf einem Großkreis, nicht entlang eines Breitenkreises.
      • Messen auf Weltkarten verboten! Maßstabsangaben können nur zur Abschätzung dienen.
      • Jeder Karte muss eine Gradnetz aufweisen. Es gibt uns die Nordrichtung an. Andernfalls werden Fehlvorstellungen in der Lage gefördert. Achtung bei der Nutzung mancher Schulatlanten!

    • Aus dem FIS-Bildungsportal: Fernerkundung in Schulen. Web: http://www.fis.uni-bonn.de/

    • BEV (Hrsg.) (2007) Die neuen Karten im UTM-System. Wien. Web: http://www.bev.gv.at/pls/portal/url/ITEM/44398FE548245D16E040010A1F2156C5 (12-3-2ß14)

      Bezugsfläche / Rotationsellipsoide:

      • WGS84 - World Geodetic System 1984:

      Rotationsellipsoid GRS 80 (Geodetic Reference System 1980) 
      6° breite Streifen mit den Mittelmeridianen 9° und 15° östl Greenwich (Zone 32 und 33)
      Gauß-Krüger-Projektion
      Höhenmessung nach dem Pegel von Triest

      • MGI (Militär geographisches Institut):

      Rotationsellipsoid nach Bessel
      3° breite Streifen mit den Mittelmeridianen 28°, 31° und 34° östl. Ferro
      UTM-Projektion (Universial Transversal Mercator)
      Höhenmessung nach dem Pegel von Triest

    • Funktionalitäten

      • Messen von Strecken und Pfaden
      • Zoomen, Verschieben, Blickrichtung ändern
      • Sichtbar schalten, Anzeigen/Aufklappen, Anfliegen
      • Ortsmarken setzen, Pfade/Polygonzug zeichnen, Flächen markieren
        Benennen, Signatur ändern, Strichstärke und Farbe ändern, Farbe und Transparenzgrad ändern
      • Ausschalten aller Informationen, Anzeigen von Geonamen/Beschriftungen
      • Anzeigen von Wikipedia-Texten, Panoramio-Fotos und YouTube-Videos
      • Kartierungen in Ordnern organisieren
      • Orte laden und speichern
    • Einsatz im Unterricht

      • Globusdarstellung: Tag-Nacht-Grenze, Gradnetz, Messen auf der Kugel
      • Großmaßstäbige Darstellung: Perspektivische Sicht ("3D"), Sich orientieren und erforschen, kartieren
    • Josef Strobl (2009) Kartographie als Benutzerschnittstelle für Geoinformation.- In: Karel Kriz, Wolfgang Kainz & Andreas Riedl, Geokommunikation im Umfeld der Geographie. Tagungsband zum Deutschen Schulgeographentag 2009 in Wien. Wien. (= Wiener Schriften zur Geographie und Kartographie, Bd. 19). S. 204 - 208.