Abschnittsübersicht

    • Wetter - Witterung - Klima

      Wetter

      ... die aktuelle Situation in der Atmosphäre an einem bestimmten Ort

      z. B. In Linz (Wetterstation am Flughafen Linz-Hörsching) hat es heute um 12:00 Uhr UTC eine Lufttemperatur (in 2 m Höhe über Grund) von 19,7° C.

      Witterung

      ... der Verlauf des Wetters über eine gewisse Zeit an einem bestimmten Ort

      z. B. Der Witterungsverlauf der letzten Woche am Ort NN war Trockenheit (ohne Niederschlag wie Regen) und Tageshöchstwerten rund um die 25° C geprägt.

      Klima

      ... die durchschnittliche Situation in der Atmosphäre über die letzten 30 (50) Jahre in einer bestimmten Region / an einem bestimmten Ort

      Im Jahresdurchschnitt beträgt die Temperatur in Linz etwa 10° C, wobei die einzelnen Monatsdurchschnittswerte zwischen knapp -2° C und knapp 20° C schwanken.


      Potentielle Tätigkeiten / Aussagen

      • Die aktuelle Wettersituation vor Ort beschreiben. (AFB I)
      • Die Witterungsprognose für die nächsten drei Tage analysieren. (AFB II) Aus der Witterungsprognose eine Entscheidung über eine (Freizeit-) Aktivität ableiten (AFB III).
      • Das aktuelle Wetter ist um ...°C wärmer / kälter als der langjährige Durchschnitt (Klima).
    • Geofaktoren - Gesellschaftsfaktoren - Individualfaktoren
      ihre quantitative Erfassung, generalisierte Darstellung und Visualisierung

      Der "naturwissenschaftliche Blick" fokussiert ausgewählte Geofaktoren. Er agiert im 1. und 2. Raumbegriff nach U.Wadenga (2002). Er lässt gesellschaftliche Einflussfaktoren (Rahmenbedingungen,  Normen, Werte / Bewertungen, Gesetze u. dgl.) und individuelle Faktoren (persönliche Haltungen, Entscheidungen u. dgl.) außer Acht.

      Innerhalb der Geofaktoren, die oft in endogene und exogene "Kräfte" unterschieden werden, stehen hier jene zur Diskussion, die in der Atmosphäre - der Lufthülle der Erde - eine Rolle spielen.

      Zwei unser Leben und Wirtschaften mitbestimmende Faktoren sind

      • Wärme - gemessen durch die Temperatur, meist die Lufttemperatur in 2 m Höhe, zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort und
      • Feuchtigkeit - näherungsweise bestimmt durch den gemessenen Niederschlag während einer bestimmten Zeitdauer an einem bestimmten Ort, meist in flüssiger oder fester Form (Regen oder Schnee; der Nebelniederschlag wird kaum erfasst.)

      Für klimatische Betrachtungswiesen werden diese beiden Maßzahlen üblicherweise

      • in der Höhe bzw. Menge erfasst,
      • nach ihrer zeitlichen Verteilung über das Jahr, unterschieden in Monaten (nicht in Tagen, nicht innerhalb eines Monats) betrachtet
      • und in ihrem Verhältnis zueinander (Humidität - Aridität; das Verhältnis von Feuchte/Trockenheit in den einzelnen Monaten) verglichen.

      erfasst und dargestellt.

    • Hinweis

      Die Abbildungen in den Videos stammen großteils aus folgendem Schulbuch. Insbesondere der dritte Teil der Videos folgt dem  Schulbuch GEO_logisch 1 und GEO_logisch 1 Arbeitsheft, beide in der Westermann Gruppe erschienen und ab dem Schuljahr 2020/21 in den Schulen verfügbar. Die Screenshots sind nur in geringer Auflösung, d. h. wer bessere Bildqualität sucht oder sich mehr vertiefen möchte, kann auf die Voransicht auf der Verlagsseite zurückgreifen.

      Claudia Breitfuss-Horner, Christian Sitte, Iris Spenger, Renate Zölfel (2020): GEO_logisch 1.- Wien: Westermann Gruppe.

      Claudia Breitfuss-Horner, Christian Sitte, Iris Spenger, Renate Zölfel (2020): GEO_logisch 1 Arbeitsheft.- Wien: Westermann Gruppe.

    • Einführung und Schritt-für-Schritt-Anleitung zur allgemeinen Auswertung von Diagrammen im GW-Unterricht und Tipps zur inneren Differenzierung

      Claudia Breitfuss (2020): Diagramme und Klimadiagramme im GW-Unterricht - Teil 1: Diagramme auswerten.- Linz.
      Web: https://youtu.be/j26qrMTPG1M (6.5.2020)

    • Teil 2 zum Thema Diagramme und Klimadiagramme: Verschiedene Darstellungsformen und auswerten von Klimadiagrammen

      Claudia Breitfuss (2020): Diagramme und Klimadiagramme im GW-Unterricht - Teil 2: Klimadiagramme.- Linz.
      Web: https://youtu.be/kE3Fnf722rQ (6.5.2020)

    • Teil 3 enthält Tipps zu, welche Darstellungsform ab welchem Alter geeignet ist, und nennt Umsetzungsbeispiele für den Unterricht.

      Claudia Breifuss (2020): Diagramme und Klimadiagamme im GW-Unterricht - Teil 3: Klimadarstellungen in der Schulpraxis.- Linz.
      Web: https://youtu.be/aSMIx1t0WYw (6.5.2020)

    • Gesamtpräsentation - ohne Audiokommentar. Allgemeine Infos zur Auswertung von Diagrammen im GW-Unterricht mit Ansätzen zur inneren Differenzierung, im Speziellen wie man Klimadiagramme auswertet und welche Darstellungsformen es gibt. Darstellungsformen die sich die die 5. und 6. Schulstufe und ab der 7. Schulstufe bewährt haben und Hinweise für die Umsetzung im Unterricht.

      Claudia Breifuss (2020): Präsentation: Diagramme und Klimadiagramme im GW-Unterricht.- Linz. 
      Web: https://gwb.schule.at/mod/resource/view.php?id=21795 (6.5.2020)

    • Visualisierung der Klimadaten - Varianten von Klimadiagrammen

      • in einem Liniendiagramm mit zwei Linien
      • als kombiniertes Linien- und Säulendiagramm
      • in getrennten Diagrammen nach Temperatur und Niederschlag als Punktdiagramm, Säulendiagramm oder Liniendiagramm.

      mit einem Maßstabsbruch auf der Niederschlagsachse, meist bei 100 mm.
      mit einem bestimmten Achsenverhältnis von Temperatur und Niederschlag, empirisch mit 1 : 2, teils auch 1 : 3, festgelegt.

      Die Darstellung als Liniendiagramm verleitet, auch Werte innerhalb eines Monats abzuleiten (stetiger Verlauf), obwohl üblicherweise nur Monatswerte vorliegen (diskreter Verlauf).
      Der Ausführung als Polygonzug zwischen den Monatswerten ist gegenüber der gekrümmten Verlauf (geschwungene / geschweifte Linie) der Vorzug zu geben, da nur in den seltensten Fällen Tageswerte zugrunde liegen.

      Eine normierte Darstellungsform von Klimadaten innerhalb eines Schuljahres, über die Schuljahre hinweg, innerhalb des Schulbuches, einer Schulbuchreihe und über die Schulbücher hinweg, beschleunigt das Lesen und erleichtert das Vergleichen der Klimasituation in verschiedenen Orte und Regionen.

    • Eine Auswahl von Klimadiagrammen

      Entwurf & Zeichnung: Petra Schörghuber (2015)
      Daten: TIS – Transport Informationssystem (2015). Klima Mumbai/Indien.

      http://www.tis-gdv.de/tis/transportrelationen/hafenstadt593.html (7. Mai 2015)

      Entwurf & Zeichnung: Maria Pranzl (2015)
      Daten: http://de.wikipedia.org/wiki/Sydney

    • Ein Klimadiagramm nach Walther-Lieth

      https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/60/Klimadiagramm-deutsch-Bombay-Indien.png


      Weiterführende Literatur:

      Heinrich Walter, Helmut Lieth (1967): Klimadiagramm-Weltatlas. Jena: Gustav Fischer  .

    • Das Klimadiagramm nach Walther-Lieth

      Aus der Vielzahl von Möglichkeiten das Klima bzw. Lufttemperatur und Niederschlag in seiner Höhe und Verteilung bildhaft darzustellen, ist dieser Typus von Klimadiagramm sehr häufig zu finden. Meist weist es folgende Eigenschaften auf:

      1. Auf der linken Achse ist die Temperatur in °C, auf der rechten Achse der Niederschlag in mm (Liter pro Quadratmeter) aufgetragen; beides in einem linearen Maßstab.
      2. Im Diagramm werden jeweils zwölf Werte eingetragen; die x-Achse gibt daher die Monate des Jahres wieder. Bei Stationen auf der Nordhalbkugel üblicherweise von Jänner bis Dezember, bei Stationen auf der Südhalbkugel auch von Juli bis Juni.
        • Die beiden wichtigen Klimafaktoren Wärme und Feuchtigkeit werden durch Temperatur und Niederschlag angenähert.
      3. Als Temperaturwerte wird das Monatsmittel der Lufttemperatur, berechnet als arithmetisches Mittel der Tagesmittelwerte, aufgetragen. Die Temperatur steht stellvertretend für die Wärme, welche der eigentlich prägende Faktor des Klimas ist, der aber nur aufwändig gemessen werden kann.
      4. Als Niederschlagswerte werden die Monatssummen des Niederschlags, also die Summe der Tagesniederschläge, aufgetragen. Der Niederschlag steht stellvertretend für die Feuchtigkeit, welche aufwändig zu messen ist.
      5. An Zusatzinfomationen werden der Name, die geographischen Koordinaten und die Seehöhe der Station, teils auch die Zuordnung zu einer Klimazone angegeben. Ebenso wären die Quelle und der Beobachtungszeitraum der Klimadaten sinnvoll.
        Oft werden auch die durchschnittliche Jahrestemperatur (= arithmetisches Mittel der Monatsmittelwerte) sowie die Jahressumme des Niederschlags separat angegeben.
      6. Da es sich um Monatswerte handelt, die dargestellt werden, ist die grafische Darstellung mit Punktsignaturen möglich, aber unüblich; meist sind entweder Diagramme mit Polygonzügen oder in kombinierter Form (mit einem Polygonzug für die Temperatur und Stäben für den Niederschlag) üblich.
        Eine Darstellung als geschwungene Linie würde die Darstellung der Tagesmittelwerte (und nicht der zwölf Monatsmittelwerte) voraussetzen, welche nur in den seltensten Fällen vorliegt.
      7. Üblicherweise stehen die Achsen im Verhältnis 1 : 2 (d. h. 10° C entsprechen 20 mm Niederschlag) mit einer gemeinsamen Nullline. In Spezialfällen wird ein Verhältnis 1 : 3 verwendet.
        In der klassischen Form hat die Niederschlagsachse einen Maßstabsbruch bei 100 mm. Der Abstand von 80 bis 100 mm entspricht jenem von 100 bis 300 mm. Wenn diese Diagramme mit einer Tabellenkalkulation als Punkt-xy-Diagramm oder Liniendiagramm gestaltet werden, muss auf den Maßstabsbruch meist verzichtet werden.
      8. Wenn die Klimafaktoren feucht (humid) und trocken (arid) ausgewiesen werden sollen, wird das Diagramm mit zwei Polygonlinien gezeichnet.
        • Liegt die Temperaturkurve unter jener des Niederschlags, wird die Differenzfläche blau gestreift bzw. oberhalb des Maßstabsbruches flächig blau dargestellt. Die betreffenden Monate gelten als feucht oder humid.
        • Liebt die Temperaturkurve über jener des Niederschlags, wird die Differenzfläche flächig gelb markiert. Die betreffenden Monaten werden als trocken oder arid bezeichnet.
    • Potentielle Tätigkeiten der S/S

      • Ablesen einzelner Werte aus dem Klimadiagramm
      • Beschreiben des Klimas an einem bestimmten Ort während eines Jahres mithilfe eines Klimadiagramms
      • Analysieren des Klimas, der Höhe und Verteilung von Temperatur, Niederschlag sowie Feuchtigkeit, aufgrund des Hintergrundwissens über die Strahlungsverhältnisse auf der Erde - meist verbunden mit einer Reduktion auf thermische Klimagliederungen
      • Anwenden des Klimawissens auf Tätigkeiten im Alltag, im Tourismus, in der Landwirtschaft - ohne Bezug auf die alltägliche Wetter- und Witterungssituation, kritisch reflektiert infolge gesellschaftlicher und volkswirtschaftlicher Faktoren.
      • Reflexion der persönlichen Wahrnehmung von Wetter- und Klimafaktoren im Sinne des 3. Raumbegriffes nach U.Wadenga (2002)
      • Analyse des "klimatischen" Image von Regionen in bestimmten Monaten - Dekonstruktion des Klimabildes - 4. Raumbegriff nach U.Wadenga (2002)
      • ...

    • Methodische Aspekte

      • Manche Fachdidaktiker/-innen vertreten die Meinung, dass in der 1. Klasse (5. Schulstufe) anstelle des Walther'schen Klimadiagrammes eine Betrachtung des heißesten und kältesten Monats sowie der niederschlagreichsten und niederschlagärmsten Monate altersadäquat ist.
        Dem steht die Forderung der Approbationskommission nach der Verwendung normierter Diagramme gegenüber.
      • Ein Zeichnen von Klimadiagrammen wird in manchen Schulbüchern der 1. Klasse (5. Schulstufe) angesprochen. Ein fächerübergreifenden Blick zur Mathematik zeigt, dass Koordinatensysteme erst in der 2. Klasse und die Arbeit mit Diagrammen oft erst in der 3. Klasse vorgesehen sind. Daraus leiten manche Fachdidaktiker/-innen die Forderung ab, das Zeichen zu einem späteren Zeitpunkt anzusprechen und sich in 1. Klasse mit dem "Lesen" zu begnügen.
    • Methodische Aspekte II

      • Klimadiagramme auf einer Weltkarte positionieren
      • Regionalisierung nach unterschiedlichen Kriterien - Zur Frage der Abgrenzung
      • Zur Rolle von Geozonen im GW-Unterricht