Abschnittsübersicht

    • Diese Web-Plattform begleitet das fachdidaktische Seminar von Pascal Goeke im WS 2023/24, zu inskribieren und abgehalten teils PHDL, teils online. Es wird im Masterstudium unter GW M 2.1 angerechnet.

    • SPRECHSTUNDE & ZOOM

      Scheuen Sie sich nicht, einen Sprechstundentermin zu vereinbaren. Der leichteste Weg zu einem Termin führt über Termino

      https://www.termino.gv.at/meet/de/p/3230797d79d020437222a3eca1587f0e-232682

      ZOOM:

      https://zoom.us/j/98532880489?pwd=ZkdNZkh2Y0ozV1FOSnYwK1AyU05XUT09
      Meeting-ID: 985 3288 0489
      Kenncode: 1s.r&2+Lk^

    • Inhalt

      Bildungsprogramme sind vom Grunde her normative Programme. Sie formulieren Ziele, die es zu erreichen gilt und schlagen Wege zum Erreichen dieser Ziel vor. Werden die Ziele verfehlt, werden sie nicht zu schnell aufgegeben, sondern zumindest vorläufig aufrechterhalten. Aber es drängt sich die Frage auf, warum sie nicht erreicht wurden, was stattdessen im Unterricht passierte und wie sie vielleicht zukünftig zu erreichen sind.
      Genau an dieser Stelle kommt die empirische Unterrichtsforschung ins Spiel. Sie versucht zu erhellen, was passiert, wenn Schüler:innen lernen oder lernen sollen. Im Seminar nähern wir uns diesem Thema an und werden versuchen, das große Forschungsfeld für uns zu ordnen und Lehren aus den Ergebnissen zu ziehen.

      Ziele

      Die Student:innen...
      - explorieren ein Forschungsfeld
      - üben sich im schnellen Erfassen von sehr unterschiedlicher Literatur
      - sortieren die Studien und Ergebnisse nach wissenschaftlichen und eigenen Prämissen
      - arbeiten zentrale Ergebnisse auf und präsentieren diese ihre Kommiliton:innen

      Leistungen und Bewertungen

      • Regelmäßige aktive Teilnahme und Hausübungen bei den asynchronen Sitzungen (nicht-eingereichte Hausübungen werden als Fehlstunde berechnet)
      • Präsentation zum gewählten Thema (ca. 20 Minuten plus Diskussion) (30%)
      • Seminararbeit zum präsentierten Thema ODER Seminararbeit zu einer Hausübung (70%)

      Literatur

      Die angegebene Literatur finden Sie in meiner Dropbox.

    • Vorbereitende Lektüre

      Kiel, Ewald (2010): Unterrichtsforschung. In: Tippelt, R. und B. Schmidt (2010) (Hg.): Handbuch Bildungsforschung. S. 773-790. Wiesbaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften.

      Tippelt, Rudolf und Bernhard Schmidt (2010) (Hg.): Handbuch Bildungsforschung. Wiesbaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften. (hieraus bitte die Einleitung, S. 9-19)

    • Vorbereitende Lektüre

      Garz, Detlef und Ursula Blömer (2010): Qualitative Bildungsforschung. In: Tippelt, R. und B. Schmidt (2010) (Hg.): Handbuch Bildungsforschung. S. 571-588. Wiesbaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften.

      Helsper, Werner und Eckhard Klieme (2013): Quantitative und qualitative Unterrichtsforschung – eine Sondierung. In: Zeitschrift für Pädagogik 59(3), S. 283-290.

      Seel, Norbert M.; Pablo Pirnay-Dummer und Dirk Ifenthaler (2010): Quantitative Bildungsforschung. In: Tippelt, R. und B. Schmidt (2010) (Hg.): Handbuch Bildungsforschung. S. 551-570. Wiesbaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften.

    • Randomized Trials & Electronic Devices

    • Lektüre & Aufgabe

      Altrichter, Herbert; Peter Posch und Harald Spann (2018): Lehrerinnen und Lehrer erforschen ihren Unterricht. Bad Heilbrunn. Julius Klinkhardt. 5., grundlegend überarbeitete Aufl.

      Die Aktionsforschung möchte nicht abstraktes, sondern konkretes Wissen für die Akteur:innen im Feld produzieren. Dazu gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von konkreten Methoden. Machen Sie sich mit den Zielen der Aktionsforschung vertraut (Kapitel 1 im oben genannten Buch) und suchen Sie dann nach einer Methode, die Sie persönlich besonders anspricht.

      Entwickeln Sie von dieser Methode ausgehend ein Konzept, dass Sie potenziell in Ihrem eigenen Unterricht oder im Unterricht einer Kolleg:in auch umsetzen können. Legen Sie das Konzept klar strukturiert auf ca. 1 Seite dar. Achten Sie dabei unbedingt auf die Integration des bereits Erlernten. Überlegen Sie also, was Explanans und was Explanandum sein könnte, welche Begriffe zentral sind und welche Beziehung Sie zwischen den Beobachtungen vermuten. Im Idealfall enthält das Konzept bereits eine Instruktion für die empirische Erhebung.

      Formal notieren Sie Ihr Konzept in einem Forumseintrag, den auch Ihre Kommiliton:innen einsehen können. In der Sitzung am 8. November besprechen wir ausgewählte Vorschläge. Wie eingangs grundsätzlich gesagt wurde, können Sie diese Aufgabe auch als Basis für eine Seminararbeit verwenden.

    • Programm

      • Diskussion der Hausübung
      • Referat: Planspiele und ihr Nutzen (Grill/Donnermair)
      • Referat: Modelle und ihr Nutzen (Schendlinger)
    • Programm

      • Referat: Sprachsensibler Unterricht (Schickermüller/Kratzert)
      • Referat: Argumentieren im Unterricht (Dirnberger/Salzwimmer)
    • Diagramm-/Modelltexte schreiben – Unterstützung mit Scaffolding

      Thema

      Arbeiten mit Diagrammen und Modellen im GW-Unterricht

      Ziel

      Sie erkennen die Schwierigkeiten von SuS bei der Arbeit mit diskontinuierlichen Texten (Diagramme) oder Modellen

      Material

      Diagramm oder Modell Ihrer Wahl aus dem GW-Unterricht

      Vorgehen
      1. Machen Sie sich mit der Methode des Scaffolding vertraut. Greifen Sie dazu auf das Dokument „Sprachsensibles Unterrichten fördern“ und hier auf die Seiten 54-55 zurück. Schauen Sie sich auch die untenstehende Tabelle an, die ebenfalls von der Plattform Sprachsensibles Unterrichten stammt.
      2. Überlegen Sie, welche Schwierigkeiten Ihre SuS im Umgang mit dem Diagramm oder Modell haben werden.
      3. Entwickeln Sie eine Hilfsstruktur, die Ihren SuS bei der Bearbeitung einer Aufgabe im Zusammenhang mit dem Modell/Diagramm hilft.
      4. Dokumentieren Sie die Arbeitsschritte/Ergebnisse 3 und 4 in einem Forumseintrag, der allen zugänglich ist und potenziell auch von allen genutzt werden kann.

      Hilfsmaterial
      Scaffolding Input – Output

       

      Input-Scaffolding zur Unterstützung der Textrezeption

      Output-Scaffolding zur Förderung der mündlichen und schriftlichen Textproduktion

      Sprachlich-diskursive Verfahren, z.B.

      • lesebegleitende Annotationen am rechten Textrand auf gleicher Höhe
      • Unterstreichen bzw. Fettdruck zentraler Schlüsselbegriffe zur Erhöhung der Leserleitung und zur Schaffung von Verstehensinseln
      • Vorstrukturieren komplexerer Texte durch Einfügen von Absätzen nach Sinnabschnitten

       

      • Bereitstellen von benötigtem Fachwortschatz sowie fachkommunikativen Redemitteln
      • Einfordern eines Wechsels der Darstellungsform (z.B. Umwandlung eines Textes in ein Schaubild)
      • Visualisierung und Kognitivierung von Diskursfunktionen inkl. Bereitstellung von Formulierungsbausteinen (z.B. Definieren, Klassifizieren, Ursache-Wirkung)

      Grafisch-visuelle Verfahren, z.B.

      • Unterstützendes Illustrieren von Sachverhalten durch Fotos, Bilder, Piktogramme etc.

       

      • Bereitstellung von vorstrukturierten Tabellen, Schaubildern etc. bei der aufgabengeleiteten Erarbeitung

      Unterrichtsmethodische Hilfestellungen, z.B.

      • Rückgriff auf Aktivitäten vor dem Lesen: Erwartungshaltungen aufbauen, Vorwissen aktivieren, Kontext antizipieren
      • Rückgriff auf Aktivitäten während des Lesens: Vermittlung bestimmter Lesetechniken, die es den Schülern ermöglichen, sich auf bestimmte herauszufilternde Inhalte zu konzentrieren (scanning, skimming)

       

      • Rückgriff auf Aktivitäten nach dem Lesen:

      Maßnahmen der Schreibdidaktik (Vorbereitung-Durchführung-Überarbeitung)

      • Durchführung von Schreibkonferenzen
      • Peer-to-peer-Schreibberatungen: verschiedenfarbiges Unterstreichen bzw. Markieren am Rand von Fachbegriffen, fachsprachlichen Redewendungen, Materialbezügen, Strukturelementen (Einleitung, Hauptteil, Schluss), deskriptiven, analytischen, begründenden und beurteilenden Passagen etc.   

      Maßnahmen zur Bewusstheitsbildung und Verständnisaktivierung, z.B.

      • Ermutigung zum Aufbau einer positiven Rezeptionshaltung durch Konzentration auf Verstandenes
      • Erkenntnisgenerierung, dass nicht jedes Wort verstanden werden muss, um die Aufgabe bearbeiten zu können
      • Selbst- und Partnerevaluation
      • Lernwegreflexion und Metakognition

       

       

      Verändert nach Böing, Maik (2011): Comment aborder l’enseignement bilingue ? Bilinguale Unterrichtsvorhaben planen und durchführen. In: Der fremdsprachliche Unterricht Französisch. Heft 110. S. 5. Einteilung erweitert in Anlehnung an Zydatiß, Wolfgang (2010): Scaffolding im Bilingualen Unterricht: Inhaltliches, konzeptuelles und sprachliches Lernen stützen und integrieren. In: Der fremdsprachliche Unterricht Englisch. Heft 106. S. 2-7. 

    • Programm

      • Diskussion der Entwürfe zum sprachsensiblen Unterricht
      • Referat: Schwellenkonzepte (Schlüsselkonzepte) im Unterricht (Amstler)
      • Referat: Lösungsorientierter Unterricht (Sulzer/Brandhuber)
    • Theoretischer Rahmen

      Meyer und Land „introduced the basic idea that in certain disciplines there are ›conceptual gateways‹ or ›portals‹ that lead to a previously inaccessible, and initially perhaps ›troublesome‹, way of thinking about something. A new way of understanding, interpreting, or viewing something may thus emerge – a transformed internal view of subject matter, subject landscape, or even world view. In attempting to characterise such conceptual gateways it was suggested in the earlier work that they may be transformative (occasioning a significant shift in the perception of a subject), irreversible (unlikely to be forgotten, or unlearned only through considerable effort), and integrative (exposing the previously hidden interrelatedness of something). In addition they may also be troublesome and/or they may lead to troublesome knowledge for a variety of reasons.“ (Meyer & Land, 2005: 373f.)

      Die Kernkriterien eines Schwellenkonzeptes lauten also:

      • Transformativ: führen zu einer veränderten Wahrnehmung
      • Irreversibel: Lernende kehren nicht zu ihren widerlegten Präkonzepten zurück
      • Integrativ: lassen komplexe Beziehungsgeflechte erkennen
      • Grenzorientierend: notwendige Vernetzung mit sozialen, politischen und kulturellen Fragen stellen die Grenzen disziplinären Denkens in Frage
      • Beschwerlich: kontraintuitiv, widersprechen dem bisherigem vermeintlich richtigen Weltbild

      Aufgabe

      1. Wählen Sie ein Schwellenkonzept der wirtschaftlichen Bildung (z.B. Angebot und Nachfrage, Zins, Inflation etc.).
      2. Begründen Sie, inwiefern es den fünf genannten Kriterien entspricht, es also transformativ, irreversibel etc. ist.
      3. Entwickeln Sie abschließend einen Vorschlag, wie man den Lernerfolg bei SuS hinsichtlich des von Ihnen gewählten Beispiels & gemäß der theoretischen Vorgaben eines Schwellenkonzeptes in einer Forschungsarbeit erheben/messen/beurteilen/bewerten kann.
      4. Laden Sie Ihr Arbeitsergebnis, ca. 1 bis 2 Seiten, abschließend ins Forum (es ist für alle sichtbar).

      Literatur

      Meyer, Jan H. F., & Land, Ray. (2005). Threshold Concepts and Troublesome Knowledge (2): Epistemological Considerations and a Conceptual Framework for Teaching and Learning. Higher Education, 49(3), 373-388. doi:10.1007/sl0734-004-6779

    • Programm

      • Diskussion der Hausübung
      • Referat: Projekte (Zauner/Schwarzgruber)
      • Referat: Digitale Medien (Strauß)
    • Bitte geben Sie hier Ihre Seminararbeit ab. In dieser orientieren Sie sich entweder an Ihrem Referatsthema oder Sie greifen eine der Hausübungen auf und führen dazu eine empirische Forschung durch.

      In beiden Fällen gilt, dass die Arbeit eine klare Differenzierung zwischen Thema und Problem respektive eine klare wissenschaftliche Fragestellung erkennen lassen muss.

      Die Arbeit im Umfang von ca. 4.000 Worten reichen Sie bitte bis zum 31. Jänner 2024 auf dieser Plattform ein.